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UBS verpasst Obamas Banker einen Maulkorb
Von Philipp Löpfe. Aktualisiert am 21.06.2012 9 Kommentare
Zugang zum Oval Office im Weissen Haus ist eines der höchsten Privilegien, die sich eine global tätige Bank wünschen kann. Die UBS (UBSN 11.75 0.77%) hat dieses Privileg dank Robert Wolf. Wie Ron Suskind in «Confidence Men», einem Buch über die Regierung von Barack Obama, schildert, lernten sich die beiden bei einem Treffen mit dem Financier George Soros 2006 kennen. Während der Finanzkrise 2008 war Wolf für Obama einer der wichtigsten Finanzberater im Wahlkampf.
Wolf gehört nach wie vor zu Obamas engerem Kreis und hat bisher rund 500'000 Dollar für seinen Wahlkampf gesammelt. Nach wie vor spielt er regelmässig mit dem Präsidenten Golf und verschickt an seine Kollegen Fotos von den Treffen. Doch der UBS passt dies nicht mehr. Wie die «New York Times» berichtet, ist ihr die Nähe zum Weissen Haus eher peinlich geworden. «Die mächtige Geschäftsleitung in Zürich hat Wolf kürzlich einen Erlass zukommen lassen, der ihn zwingt, alle Presseanfragen mit der Kommunikationsabteilung abzustimmen», meldet die «New York Times». «Seither sind die meisten Interviewfragen mit Mr. Wolf abgelehnt worden, wie gut informierte Kreise melden.»
Stimmungswandel an der Wallstreet
Zwei Gründe haben die UBS offenbar dazu bewogen, die Freundschaft zwischen Wolf und Obama abzukühlen. Der eine ist politisch: Während Obama vor vier Jahren an der Wallstreet noch grosse Sympathien genossen hat, hat sich jetzt die Stimmung gewandelt. Die Demokraten setzen im Wahlkampf nun auf Steuererhöhung für Superreiche und mehr Kontrolle für Banken. Das kommt an der Wallstreet schlecht an, die Banker ihrerseits setzen deshalb ihr Geld auf den Republikaner Mitt Romney.
Der zweite Grund ist UBS-intern zu verorten. Wolfs Vorgesetzter Robert McCann mag ihn anscheinend nicht und mag es vor allem nicht, dass ihm die Show gestohlen wird. «Es geht zu wie im Film ‹Mean Girls›, aber es sind erwachsene Männer daran beteiligt», berichtet ein Informant, der anonym bleiben will. Zum Eklat zwischen den beiden soll es gekommen sein, nachdem das «Wall Street Journal» im April einen längeren Artikel über die Freundschaft von Wolf und Obama veröffentlicht hatte.
Wolfs Gegenspieler ist ein Freund Ermottis
McCann hat in diesem Machtkampf einen sehr guten Trumpf: Er ist seinerseits mit dem UBS-CEO Sergio Ermotti dick befreundet. Die beiden kennen sich aus vergangenen Zeiten bei der Investmentbank Merrill Lynch, die inzwischen von der Bank of America übernommen wurde. (baz.ch/Newsnet)
Erstellt: 21.06.2012, 11:07 Uhr
9 Kommentare
Einen guten
Freund zu haben ist immer vom Vorteil. Die Frage lautet nur in welcher
Beziehung und was will man erhalten. Tatsache ist, dass normal zuviele
Details bekannt werden und leider ev. daraus Nachteile entstehen.
Tatsache ist, dass wir unbedingt mehr Freunde benötigen, die nicht nur
für sich Vorteile holen. Keine leichte Sache aber es muss versucht
werden. Der Schläuere gewinnt.
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Was diese
"feinen" Bänkler im Schilde führen ist doch klar! In den USA muss Obama
abgewählt werden, dies damit die Banken erneut z.L.der Steuerzahler auf
den Putz hauen können.Es ist nur eine Frage der Zeit, dass diese
"feinen" Methoden auch in der Schweiz greifen.Sollte es erneut eng
werden, muss natürlich wieder der Steuerzahler dran! "Diese Absicht wird
allerdings ohne den Wirt gemacht!!!"
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Wenn ein
UBS-Kunde glaubte, dass das Kundengeheimnis bei US-UBS gut aufgehoben
sei, dann muss er spätestens seit dieser Meldung die Meinung neu
überdenken. Die Diskretion bei CS und UBS war dahingehende
gewährleistet, dass die Kundeninformationen sehr diskret (aber
regelmässig) an die US-Behörde weitergegeben wurden?
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Ganz klar,
jetzt mischt sich die UBS in den Wahlkapf der USA ein. Es ist für die
Banker an der Zeit Obama abzuwählen! Alle Macht den Bangstern und das
OHNE Einschränkungen! Die sozialen Unterschiede sind wahrscheinlich für
gewisse Politiker noch zu klein. Was für eine Kfriegserklährung!
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