Samstag, 9. Februar 2013
EU beschliesst Einsatz von "Meinungsagenten" im Netz
Wie dem englischen Telegraph und anderen Medien in den letzten Tagen zu
entnehmen war, hat die EU beschlossen in Foren und EU kritischen Blogs
in den Kommentaren im Vorfeld der EU Parlamentswahlen durch bezahlte
Agitatoren die zunehmend EU kritische Haltung vieler Europäer wenigstens
teilweise abzuwenden. Dies soll durch kontroverse Meinungsäusserungen
sowie Themenlenkungen durch über 2000 Agenten geschehen. Diese "Task
Force" wird im englischen Sprachraum bereits als "Troll Patrol"
bezeichnet!
Für mich war dies eine sehr gute Meldung, zeigt es doch zusammen mit
anderen Indikatoren die zunehmende Skepsis gegenüber der EU vieler
Bürger der einzelnen Staaten. In den Niederlanden zum Beispiel läuft
eine Kampagne zur Erlangung eines Volksentscheides zum Austritt aus der
EU. Die Server auf denen diese Kampagne läuft sollen in den letzten
Tagen zusammengebrochen sein aufgrund des grossen Interesses des
Publikums. Ob es wirklich deswegen war oder wegen unzureichender
Infrastruktur oder ob der "EU Geheimdienst" da seine Finger im Spiel
hatte erschliesst sich nicht meiner Kenntnis. Jedenfalls scheint sich
einiges zu tun in Punkto Anti-EU Bewegung und die vollmundig
versprochenen "blühenden Wiesen und prosperienden Wirtschaften innerhalb
der EU" scheinen sich jetzt als Bumerang für ihre Urheber auszuwirken.
Denn die Arbeitslosenzahlen steigen, die pro Kopf Einkommen sinken
(Kaufkraft bereinigt) und die wirtschaftlichen Aussichten stagnieren
oder sinken gar von Woche zu Woche.
Was mich noch viel mehr freut ist die Tatsache dass immer mehr Leute
unterschiedlichster Couleur ein Kontinent Europa mit souveränen Staaten
welche in friedlichem Handel und allseits respektierter Koexistenz
bevorzugen würden. Jeder dieser Staaten hat Geschichte, Kultur und
Strukturen welche sich in Jahrtausenden entwickelt hat. Zweifelsohne
nicht nur durch gute Entwicklungen, auch viel schlechte hatten den
Wandel geprägt. Beides hatte sich im Laufe der Zeit überholt oder wurde
durch die Geschichte verdrängt. Ausserdem kann man sehen dass nichts
eben nur gut oder schlecht, schwarz oder weiss auch nicht nur rot oder
grün ist. Es gibt auch das Dazwischen, die verschiedenen Abstufungen an
welchen dann auch der persönliche Blickwinkel eines jeden einzelnen
Ausschlaggebend ist. Hier kommt dann der in letzter Zeit arg gescholtene
fast verachtete Kompromis zu tragen, welcher unabdingbar für das
Zusammenleben in einer moderne Gesellschaft ist. In den Medien wurde in
den letzten Jahrzehnten der Kompromis als weicheierig gescholten. Nur
der/die kompromislose war der Winner und führte zum individuellen Ziel.
So eben auch unter den EU Staaten selber. Als Beispiel sei hier der
gnadenlose Wettbewerb um die Nr. 1 als Exportleader innerhalb der EU
erwähnt. Der unbestrittene Meister war und ist Deutschland. Um dies zu
erreichen wurden Körperschaftssteuern gesenkt, Löhne gedrückt und die
Wertschöpfung wurde allmählich vom Arbeits- auf den Finanzsektor
verlagert. Die Banken ihrerseits schufen nichts ausser leeren
Versprechungen mit immer abenteuerlichen Finanzkonstrukten, (Derivaten,
Hedge Fonds, Credit default Swaps etc.) kurz und bündig mit List und
Tücke wurde "Geld aus dem Nichts geschaffen" und die dazugehörende
Verzinsung und Gewinne waren ebenfalls aus dem Nichts entstanden
reapektive basieren auf dem Nichts.
Dies alles führte in letzter Zeit merklich zu einem immer präsenter
werdenden Umdenken nicht nur der Bürger, auch als Unternehmer macht man
sich anscheinend öfter Gedanken darüber wie es weitergehen soll. Sogar
von traditionell der Wirtschaft nahestehenden
Wirtschaftswissenschaftlern hört man öfter in den Medien kritische Töne
gegenüber dem Gebaren der EU in vielen Belangen.
Dies alles hat jetzt dazu geführt dass die EU Kommission (welche in
Wahrheit die wichtigen Entscheidungen fällt und nicht das EU Parlament)
zu Mitteln greifen muss wie in einer Diktatur. Wahrscheinlich wird es
darum gehen EU Kritiker zu diffamieren oder irgendwelches
realitätsfernes EU Hurrageschwurbel in die Onlinemedien einfliessen zu
lassen. Wie weit dies geht wird die Zukunft weisen. Einen habe ich glaub
ich schon entlarvt, der nennt sich "Kaiser Willhelm" und bröselt in
etlichen deutschsprachigen Politforen und Kommentarbereichen von
Onlineausgaben einiger Tageszeitungen seine verschrobenen Ansichten
welche sich querverglichen teils völlig wiedersprechen. Hoffentlich üben
die noch ein bischen, sonst sehe ich sehr schwarz für das Ansinnen
dieses EU Beschlusses.
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