Mittwoch, 16. November 2016

Bild: Soros investiert in US Bürgerkrieg-Putin erlässt Haftbefehl gegen Soros


DEMOKRATEN-GELDGEBER GEORGE SOROSAktien-Guru
erklärt Trump den Krieg



Investor George Soros soll 25 Milliarden Dollar besitzen. Einen Teil davon will er nun in den Kampf gegen Trump invenstieren
Investor George Soros soll 25 Milliarden Dollar besitzen. Einen Teil davon will er nun in den Kampf gegen Trump investierenFoto: dpa
Die Demokraten verarbeiten immer noch ihre Niederlage. Noch bis zum Wahlabend hatten sie geglaubt, dass die Zukunft Amerikas ihnen gehöre und die Republikaner von ihrem Krawall-Kandidaten Donald Trump (70) auf Jahre zerrissen würden. Dann kam der lähmende Schock.
Inzwischen formieren sich die Liberalen wieder. Und sie schmieden an Plänen, den 45. Präsidenten der USA daran zu hindern, ihre Errungenschaften zu zerstören und ihn spätestens mit der nächsten Wahl  aus dem Weißen Haus zu vertreiben.

Dafür trafen sie sich jetzt in Washington mit einem der reichsten liberalen Männer der Welt: George Soros (86).
Der Investor, dessen Vermögen mit 25 Milliarden Dollar mehr als sechs Mal größer ist als das von Trump, ist einer der wichtigsten Geldgeber der Demokraten. Er hatte allein in diesem Wahlkampf 25 Millionen Dollar an die Kampagnen von Hillary Clinton und diverse Kongress-Kandidaten gegeben.
Seit Sonntag beraten Soros und andere Geldgeber der Demokraten hinter verschlossenen Türen im feudalen Manderin Oriental Hotel über ihre künftige Strategie.

Die Minderheiten-Sprecherin des Abgeordneten Hauses Nancy Pelosi zählt zu den einflussreichsten Demokraten des Landes
Die Minderheiten-Sprecherin des Abgeordneten Hauses Nancy Pelosi zählt zu den einflussreichsten Demokraten des LandesFoto: AP/dpa
Organisiert wird das Treffen von der so genannten „Democracy Alliance“, einem Club von progressiven und sehr reichen Spendern. Sie sind quasi das liberale Gegenstück zu den ultrakonservativen Koch-Brüdern auf Seiten der Republikaner.
Neben den Geldgebern waren einige der wichtigsten Hoffnungsträger der Demokraten dabei, die nun die Scherben einsammeln: Die Minderheiten-Sprecherin des Abgeordneten Hauses Nancy Pelosi (76). Die einflussreiche Senatorin Elizabeth Warren (67), der nächste Partei-Chef Keith Ellison (53).
Es ist das erste große Treffen von Demokraten seit dem Schock-Sieg des Populisten Donald Trump. Und sie machten klar: Die versöhnlichen Worte von Barack Obama, der die Amerikaner aufgefordert hat, Donald Trump eine Chance zu geben, interessieren sie nicht. Sie wollen ihn von Anfang an genauso hart bekämpfen wie die Republikaner Bill Clinton oder auch Obama bekämpft haben.
Einer der wichtigsten Punkte des dreitägigen Gipfels: Die Midterm-Wahlen 2018. Denn dann stehen alle 435 Abgeordnete (für zwei Jahre gewählt) sowie 33 der 100 Senatoren und 36 der 50 Gouverneure zur Wiederwahl.

In den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit hat Trump angekündigt, einen Großteil von Obamas Politik zurücknehmen zu wollen. Das versuchen die Demokraten nun zu verhindern
In den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit hat Trump angekündigt, einen Großteil von Obamas Politik zurücknehmen zu wollen. Das versuchen die Demokraten nun zu verhindernFoto: Imago
Sollten die Demokraten hier das Pendel der Macht umschwingen lassen, könnten sie Präsident Trump schon nach zwei Jahren zu einer Quasi-Lahmen-Ente machen.

Demokraten wollen Trump bremsen

Ein anderer Schwerpunkt: Den 100-Tage-Plan von Donald Trump zu torpedieren. „Es ist ein schrecklicher Anschlag auf die Errungenschaften von Präsident Obama und unsere progressive Vision für eine gerechte und faire Nation“, hieß es laut der News-Webseite „Politico“ auf der Agenda.
Doch die Demokraten berieten auch über die Ursachen ihrer Niederlage und wie sie sich nun neu definieren können.
Denn ihr Kalkül der vergangenen 10 Jahre, dass Minderheiten und Frauen ihnen Wahlsiege auf Jahrzehnte garantieren würden, hat sich als folgenschwerer Irrtum entpuppt. 



Alle Umfragen haben einen Wahlsieg von Hillary Clinton vorhergesagt. Am Ende wurde es Trump und Ehemann Bill und Tochter Chelsea mussten Trost spenden
Alle Umfragen haben einen Wahlsieg von Hillary Clinton vorhergesagt. Am Ende wurde es Trump und Ehemann Bill und Tochter Chelsea mussten Trost spendenFoto: AFP
Zudem hatte Trump sie auch durch eine Wählergruppe geschlagen, die eigentlich wie die Gewerkschaften demokratisch sein müsste: die weiße Arbeiter-Klasse. 

Und dann war da noch die Erkenntnis: Das Thema Umweltschutz mobilisiert in Amerika, dem Land, das Volkswagen wegen seines Abgas-Skandals so schonungslos den Prozess macht, kaum Wähler…


Die Allianz der Demokraten

Der gebürtige Ungar George Soros hat die Democracy Alliance 2004 gegründet, um die Wiederwahl von George W. Bush zu verhindern.
Mitglieds-Bedingung: Mindestens eine 200 000 Dollar Spende pro Jahr plus 30 000 Beitragsgebühren. Der Club hat seither 500 Millionen Dollar bereitgestellt, um Amerikas Liberale zu unterstützen. 

Zwei der einflussreichsten Figuren neben Soros: 

► Der milliardenschwere Hedge Fund-Manager und Umwelt-Aktivist Tom Steyer (59), der bereits 140 Millionen Dollar für den Kampf gegen den Treibhauseffekt eingesetzt hat. Er erklärte: „Ich werde so viel ausgegeben wie nötig, um Trumps Pro-Fracking und Deregulierungs-Agenda zu vereiteln.“ 


Hedge Fund-Manager und Umwelt-Aktivist Tom Steyer will alles mögliche dafür tun, dass Trumps umstrittene Umweltpolitik verhindert wird
Hedge Fund-Manager und Umwelt-Aktivist Tom Steyer will alles mögliche dafür tun, dass Trumps umstrittene Umweltpolitik verhindert wirdFoto: Reuters
► Hedge-Fund-Manager und Multimilliardär Donald Sussman (68). Er hatte 21 Millionen Dollar in die Clinton-Maschine gepumpt.
Doch die Milliardäre teilten nicht nur gegen Trump aus. Bei dem Treffen gab es auch Kritik an Hillary Clinton.
„Man verliert keine Wahl, die man eigentlich hätte gewinnen müssen und bei der es um so viel ging, ohne schwere Fehler gemacht zu haben“, sagte Gara LaMarche, Präsident der Alliance.
Doch er warnte die Demokraten davor, sich in der Niederlage gegenseitig zu zerfleischen. „Wir müssen die Lage ohne Fingerzeigen neu bewerten, ganz gleich wie frustriert wir sind. Wir müssen nach Wegen suchen, wieder an die Regierung zu kommen – angefangen bei den kommenden Wahlen.“

DIE TRUMPS VOR DER MACHTÜBERNAHME

Wie wichtig das Treffen war, machte Soros Anwesenheit deutlich. Der 86-Jährige Devisenhändler nimmt nur selten an den Versammlungen der von ihm gegründete Alliance teil.
Doch der Milliardär ist nun entschlossen, in den Kampf gegen Donald Trump zu ziehen. Denn für ihn ist es eine sehr persönliche Angelegenheit.
So hieß es auf der Agenda zu seiner Rede am Dienstag unter dem Punkt „Unterhaltung mit George Soros“: „Er ist durch die Ära der Nazis und des Kommunismus gegangen. Seine Stiftungen widmen sich dem Schutz der offenen Gesellschaft rund um die Welt, die jetzt in den USA selbst in Gefahr ist.“
Ein knallharte Kritik an Donald Trump, der damit in die Ecke eines faschistischen Diktators gerückt wird. 


Notiz am Rande: Im Internet tauchten parallel zu dem Treffen Meldungen auf, dass Russlands Präsident Wladimir Putin einen Haftbefehl gegen Soros erlassen haben soll. Ein Gerücht. Doch es zeigt, wie verbittert die rivalisierenden Lager sind.

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