Haftbedingungen USA Luxus für Prominente
Vier-Sterne-Gefängniszellen |
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Haben
Sie sich schon mal gefragt, wie denn die diversen Rock- und
Pop-Grössen, die, sei es wegen Trunkenheit am Steuer (driving under the
influence) oder Drogenkonsums (auch Hanfprodukte sind nach wie vor in
den meisten Staaten der USA illegal, ebenfalls in Kalifornien, das als
relativ liberal gilt), zu einer unbedingten Gefängnisstrafe verurteilt
werden, ihre Zellentage verbringen?
Es ist ja bekannt, dass auch ein kurzer Aufenthalt in einer der
berüchtigten US-Strafanstalten, den sogenannten County Jails, wo
"harmlose Kriminelle" (siehe oben) mit Massenmördern und anderen
"hard-core dudes" zusammentreffen, zu anschliessend jahrelanger Therapie
führen kann, da man als vom Leben verwöhnter "Schwächlig" schnell zum
Opfer der hartgesottenen Insassen wird. Diesen Umstand kann man jedoch umgehen, indem man das Angebot eines regionalen Gemeindegefängnisses annimmt und eine Zelle in einer der kleineren und bekanntlich "sichereren" Strafanstalten mietet (sicherer ist hier für den Häftling und nicht für die Aussenwelt gemeint); jawohl mietet, denn der Luxus ist auch hier nicht gratis. Aber weil diese Kleingefängnisse dauernd mit finanziellen Engpässen zu kämpfen haben, begannen sie offiziell "pay-to-stay" Programme anzubieten. In der Umgebung von Los Angeles allein gibt es mindestens 10 solche Spezialofferten regionaler Kleingefängnisse. Der Preis pro Nacht beträgt zwischen 40 (spartanisch, jedoch sauber und sicher) und 145 US$, was inetwa den durchschnittlichen Hotelpreisen entspricht. Für Luxus-"Zellen" werden jedoch auch wesentlich höhere Preises bezahlt – auch spielen Angebot und Nachfrage. Da diese Preise für langjährige oder gar Dauerkunden nicht tragbar wären, findet man in diesen Sondertrakts denn auch nur "Kurzaufenthalter" (sechs Tage bis drei Wochen), die sich z.B. in Pasadenas Gemeindegefängnis mit den neusten Videos vergnügen oder im Fitnessraum in Form halten können. Ein weiteres Privileg ist die Benützung einer privaten Toilette. Und dann gibt es noch die "Strafhotels" der Stars, wo Leute wie Filmschauspieler Christian Slater oder Rapper Dr. Dre ihre Strafe absitzen. Im Gefängnis von La Verne zum Beispiel hat es vier Spezialzellen (Preis nicht publiziert), die in Wirklichkeit eher Hotelsuiten als Gefängniszellen entsprechen. Die Häftlinge können Gäste empfangen, ihnen Kaffee und Kuchen anbieten usw., nur das Areal, das nicht einmal mit hohen Zäunen gesichert ist, dürfen sie nicht verlassen. Doch anscheinend genügt die angedrohte Strafe von drei Jahren im County Jail um jeden Fluchtversuch im Keime zu ersticken. Zudem werden Anwärter auf eine dieser vier Zellen vor der Akzeptanz genaustens geprüft. Und im Übrigen ist La Verne schon ausgebucht bis Mitte 2001! Dass diese Möglichkeiten natürlich grosse Kontroversen hervorrufen, und die "Gerechtigkeitsunterschiede" zwischen Arm und Reich sowie die sozialen Differenzen zwischen den Rassen vergrössern, liegt auf der Hand. Deshalb muss der verurteilende Richter einen Aufenthalt in einem dieser Strafhotels genehmigen, was (meist) nur für kleinere Vergehen geschieht. Den Gipfel fand ich die Aussage eines bekannten Anwalts: "Es ist eine Möglichkeit für reiche Leute, eine bessere Gerechtigkeit zu erhalten". Vor dem Gesetzt sind alle gleich. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind einige Leute gleicher als die andern! |
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