Mittwoch, 31. Dezember 2014

Welt: Putins böse Taten

Putin rettet 5000 Arbeitsplätze und verjagt einen korrupten Unternehmer der die Fabrik heruntergewirtschaftet hat und setzt eine neue Führung ein die inzwiscvhen wieder satte Gewinne erwirtschaftet. Er tut etwas für eniafche Volk und legt sich mit den Reichen an, das findet die Welt natürlich furchtbar und spricht von Erpressung.  
08.06.09

Putin führt den Oligarchen Deripaska vor

Der Premierminister will eine Provinzstadt retten - und zahlen soll der Großunternehmer und mögliche Opel-Investor Von Manfred Quiring
DIE WELT
Dieser Artikel erschien in der Zeitung
DIE WELT.

Moskau - Wladimir Putin ließ deutlich erkennen, dass er ungehalten war und ihn der Aufenthalt in dem Provinzstädtchen Pikaljowo gar nicht amüsierte. Mit finsterem Blick, leger in eine graue Jacke mit offenem Hemd gewandet, blickte er auf das Auditorium von örtlichen Verwaltungschefs und Betriebsdirektoren, denen die Furcht vor dem Mann aus Moskau anzusehen war.
 
Gerade erst hatte er die Verantwortlichen für den Zustand des Zementwerkes in Pikaljowo heruntergeputzt: "Warum ist die Fabrik so heruntergekommen? Sie sieht aus wie eine Müllhalde." Dann ließ er sich mit herrischer Geste den Vertrag reichen, der nach Monaten des Stillstands den Fortbestand des Zementwerks, der Tonerdefabrik sowie die Auszahlung der ausstehenden Löhne garantieren sollte. Die 5000 Mitarbeiter des Zementwerkes hatten nach Stilllegung der Fabrik, die zum Imperium des möglichen künftigen Opel-Partners Oleg Deripaska gehört, immer wieder demonstriert und ihre Rechte eingefordert. Sie hatten Bittbriefe geschrieben und den Gouverneur bedrängt, ohne Ergebnis. Die Lage in der Stadt mit ihren 22 000 Einwohnern wurde brisant dadurch, dass Pikaljowo zu den rund 500 russischen "Monostädten" gehört, ein Erbe aus sowjetischer Zeit. Das sind Kommunen, die praktisch um eine oder zwei Fabriken herumgebaut wurden von ihnen abhängig sind. Stirbt der Produktionsstandort, steht die Stadt am Abgrund.
In Pikaljowo griffen die Einwohner zu einem äußersten Mittel. Sie blockierten die Fernverkehrsstraße, die in die Millionenstadt Wologda führt. Als sie mit der Unterbrechung der Eisenbahnverbindung drohten, sah sich die Zentrale in Moskau zum Handeln gezwungen.
"Die Bürokraten rannten durcheinander wie Küchenschaben, als sie erfuhren, dass ich komme", sagt Putin - und reiste nach Pikaljowo. Auch, um ein Exempel zu statuieren und die russischen Milliardäre an ihre Verantwortung in Krisenzeiten zu erinnern. Deripaska, vor einem Jahr mit 28,5 Mrd. Dollar noch reichster Mann Russlands, wurde im Provinznest Pikaljowo regelrecht vorgeführt. Als Putin in dem Vertrag die Unterschrift von Deripaska vermisste, winkte er ihn mit herablassender Geste heran und herrschte ihn an: "Ich sehe Ihre Unterschrift nicht. Kommen Sie her und unterschreiben Sie!"
Der Mogul, dessen Vermögen in der Krise auf inzwischen 3,5 Mrd. Dollar zusammengeschrumpft ist, baute sich verlegen neben Putin auf und studierte demonstrativ langsam den Vertrag. Kannte er ihn nicht? Oder wollte er so einen Rest Eigenständigkeit demonstrieren? Nach einer endlos scheinenden Minute bat er den Premier um einen Stift, unterzeichnete und wandte sich zum Gehen. "Den Stift!", blaffte Putin sein Eigentum zurückfordernd. Russlands Großunternehmer, die sich an diesem Wochenende in St. Petersburg zu einem internationalen Wirtschaftsforum einfanden, werden den Vorgang aufmerksam verfolgt haben.
Inzwischen sind die rund 41 Mio. Rubel Lohnschulden sowie 18 Mio. Rubel Umlaufmittel für die Zementproduktion auf den entsprechenden Konten eingegangen. In zehn Tagen soll das Zementwerk die Produktion wieder aufnehmen, auch die stillgelegte Tonerdefabrik steht angeblich vor einem Neustart. Die Menschen von Pikaljowo, die sich monatelang ohne Lohnzahlungen durchbringen mussten und mit ihren Nerven am Ende waren, können aufatmen, zunächst jedenfalls.
Denn neben dem Missmanagement und den "überzogenen Ambitionen", die Putin den Besitzern vorwarf, hat die weltweite Krise die kleine Stadt und das Zementwerk mit aller Gewalt getroffen. Sinkende Nachfrage und ein eklatanter Preisverfall machten die Produktion unrentabel. Was sich nach dem Besuch des russischen Premiers natürlich nicht geändert hat.
Putin habe in der russischen Provinz zwar den "guten Herrn" gegeben und den "bösen Deripaska" vorgeführt, der nun die ineffektive Produktion vielleicht noch ein Jahr aufrechterhalten werde, kommentierte der Wirtschaftswissenschaftler Alexej Kusmin den Vorgang.  Aber dann werde der Premier erneut eingreifen müssen, "weil es in einem Jahr nicht besser, sondern schlechter geworden ist".
übliche Hetze und Lüge der Springer Presse, KUSMIN den Namen sollte man sich merken,er ist ein Lügner und von Amerika geschmierter Pseudowissenschaftler.
Anmerkung die Fabrik erwirtschaft inzwischen wieder satte Gewinne. (2014)
Kusmin, der den Putin-Auftritt nicht als Stärke, sondern als Schwäche des Staates interpretiert, zieht Bilanz: Es gebe keine Wirtschaftspolitik, keine Anti-Krisenmaßnahmen. "Die Obrigkeit ist schwach, also wird man zur direkten Erpressung der Unternehmer und Regionalverwaltungen übergehen", fürchtet er. Sein Albtraum: Ein Putin, der, "ohne aus dem Hubschrauber zu steigen", die Probleme von zweitausend Pikaljowos zu lösen versucht, die sich laut Kusmin in ähnlicher Lage befinden.




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