Donnerstag, 23. Juni 2011

NZZ: Mehr Millionäre mit grösseren Vermögen

23. Juni 2011, Neue Zürcher Zeitung

Mehr Millionäre mit grösseren Vermögen

Rasante Zunahme in Asien und Lateinamerika

Weltweit ist 2010 sowohl die Zahl der Millionäre als auch das von ihnen gehaltene Vermögen gestiegen. Zugenommen hat auch der «Risikoappetit».

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Die negativen Nachwirkungen der Finanzkrise haben sich im zurückliegenden Jahr weiter abgeschwächt. Die Zahl wohlhabender Personen, die mindestens 1 Mio. $ an frei verfügbarem Vermögen halten, ist laut einer Untersuchung von Merrill Lynch Wealth Management und Capgemini auf weltweit 10,9 Mio. gestiegen. Dieses Total liegt über dem vor der Krise im Jahr 2007 erreichten Höchstwert (10,1 Mio.). Nicht nur die Zahl der Millionäre, sondern auch ihre Vermögen übersteigen mit 42 700 (i. V. 39 000) Mrd. $ den Vor-Krisen-Stand. Zu dieser Wohlstandsvermehrung haben vor allem die Regionen Asien/Pazifik, Lateinamerika und Afrika beigetragen. In den weniger dynamischen Regionen Europa und Nordamerika liegen die kumulierten Vermögen immer noch unter den vor der Krise erreichten Ständen. Allerdings vereinigen die drei führenden Länder USA, Japan und Deutschland immer noch über die Hälfte der weltweiten Vermögen auf sich, vor China, Grossbritannien, Kanada und der Schweiz.

Laut der Untersuchung hat der «Risikoappetit» der Millionäre erneut zugenommen. Während die globalen Barbestände innert Jahresfrist auf 14 (17)% zurückgingen, stieg der Aktienanteil auf 33 (29)%. Die risikofreudigsten Millionäre (geringer Barbestand, hohe Aktienquote) finden sich in Nordamerika, die konservativsten in Japan. Generell geht die Untersuchung davon aus, dass der Hang zu mehr Risiko im laufenden und im nächsten Jahr anhalten wird.

Die Befragung von Kundenberatern hat ergeben, dass wohlhabende Kunden mit den Beratungsleistungen unzufrieden sind. Offenbar möchten Millionäre in höherem Mass als bisher bereichsübergreifende Dienstleistungen in Anspruch nehmen, etwa indem sie vom Investment Banking bereitgestellte Anlageoptionen wahrnehmen können. Hält man sich an die Untersuchung, bietet namentlich die bankinterne Integration von Vermögensverwaltungs- und Investment-Banking-Dienstleistungen die Möglichkeit, Synergiepotenziale auszuschöpfen und die Zufriedenheit der Kunden massgeblich zu steigern.


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