23. Juni 2011 2011-06-23 17:56:36
Industriestaaten verkaufen Öl aus Notfallreserve
Benzin könnte günstiger werden: In einer konzentrierten Aktion verkaufen 28 Staaten - darunter Deutschland - Millionen Tonnen Rohöl. Die Preise fallen merklich.
Lesermeinung zum Beitrag
23. Juni 2011 18:42Angeblich faellt Lybien aus, ergo muessen wir an die Reserven ran da es knapp wird. Weiter unten im Text heist es aber dann: An den Märkten ging die Sorge um, dass die größte Volkswirtschaft der Welt weniger Öl verbraucht - was auf die Preise drückte. Also was denn jetzt? Mangel oder Uebefluss? Ich denke mal Ueberfluss den wir noch weiter steigern wollen um selbst den letzten Unwilligen foermlich dazu zu zwingen einen Truck zu kauffen zwecks kuenstlichen anheizen der Wirtschafft. Wieder mal so eine temporaere Massnahme ala Abwrackpraemie .... das Erwachen kommt dann wenn die preise wieder anziehen
Alleine 30 Millionen Barrel Rohöl von den Vereinigten Staaten
Benzin könnte schon bald billiger werden: Nach einem schwachen Konjunkturausblick der amerikanische Notenbank Fed ist der Ölpreis im Verlauf des Donnerstag merklich gefallen. Alle Schleusen öffneten sich schließlich, als die Internationale Energieagentur (IEA) am Nachmittag auch noch ankündigte, 60 Millionen Barrel an Rohöl auf den Markt zu werfen, um damit die Förderausfälle aus dem kriegsgebeutelten Libyen auszugleichen.
Der Preis für ein Fass (je 159 Liter) der Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank bis zum späten Donnerstagnachmittag deutscher Zeit um rund 4 Prozent auf unter 91 Dollar. Die Nordseesorte Brent gab ähnlich stark nach.
Die IEA begründete den überraschenden Schritt damit, dass die Ausfälle in Libyen stärker seien als bisher angenommen. Zudem könnte der im Sommer übliche Anstieg der Nachfrage in den Ölraffinerien zu Engpässen führen. In der Organisation haben sich 28 Länder zusammengeschlossen, um nach den Erfahrungen der Ölkrise in den 1970-er Jahren ihre Versorgung sicherzustellen. Deutschland gehört zu den Gründungsmitgliedern.
Erst das dritte Mal, dass die Länder ihre Vorräte geschlossen antasten
Alleine 30 Millionen Barrel stellen die Vereinigten Staaten zur Verfügung. Dazu zapfen sie ihre strategischen Ölreserven an, wie das Energieministerium erklärte. Die Reserven seien derzeit auf einem historischen Höchststand von 727 Millionen Barrel. Das Öl gelangt nach und nach in den kommenden 30 Tagen auf den Markt. „Wir werden die Situation weiter beobachten und stehen für zusätzlich nötige Schritte bereit“, sagte Energieminister Steven Chu.
Es ist erst das dritte Mal in der Geschichte der IEA, dass die Mitgliedsländer ihre Ölvorräte geschlossen antasten. Das Ziel sei, so IEA-Chef Nobuo Tanaka, dass die Weltwirtschaft weich lande. Vor allem den Amerikanern dürfte daran gelegen sein. Die amerikanische Notenbank hatte erst am Mittwochabend die Konjunkturerwartungen für die Vereinigten Staaten leicht gesenkt und die Leitzinsen unverändert bei faktisch Null belassen (siehe Geldpolitik: Amerikas Zentralbank wartet ab).
Das Wachstum der amerikanischen Wirtschaft werde schwächer als erwartet ausfallen und der Rückgang der Arbeitslosigkeit verlaufe „frustrierend langsam“, hieß es. An den Märkten ging die Sorge um, dass die größte Volkswirtschaft der Welt weniger Öl verbraucht - was auf die Preise drückte. Außerdem hätten die jüngsten Kursgewinne des Dollar die Ölpreise zusätzlich unter Verkaufsdruck gesetzt, sagten Händler. Rohöl wird in Dollar gehandelt und ein Anstieg der Leitwährung dämpft in aller Regel die Kauflaune.
Text: FAZ.NET / dpa
Bildmaterial: dpa
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