Mittwoch, 18. Februar 2015

Die Welt: US Jagdbomber besuchen die Eifel

Zwölf US-Kampfflieger werden in die Eifel verlegt

Die Zahl der A-10-Kampfflugzeuge, die nach Rheinland-Pfalz verlegt werden, steht fest: Insgesamt zwölf Flieger sollen an Übungen mit Nato-Partnern an der russischen Grenze teilnehmen.
Zwölf Kampfbomber dieses Typs sind von nun an in der US-Basis in Spangdahlem stationiert
Foto: pa/DoD/Newscom Zwölf Kampfbomber dieses Typs sind von nun an in der US-Basis in Spangdahlem stationiert
Als Reaktion auf den schwelenden Konflikt in der Ukraine haben die USA mehrere A-10-Kampfflugzeuge von Arizona nach Spangdahlem in Rheinland-Pfalz verlegt. Die sogenannten Warzenschweine sollen bei Übungen mit osteuropäischen Nato-Verbündeten eingesetzt werden.
Wie Generalleutnant Darryl Roberson vom US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein am Mittwoch mitteilte, seien die insgesamt zwölf Flieger mit rund 300 Militärangehörigen bereits Ende der vergangenen Woche verlegt worden.

"Sie sollen zum Kämpfen bereit sein"

Ziel der Maßnahme sei es, auf regionale Bedrohungen schnellstmöglich zu reagieren. So sollen die Flugzeuge an Übungen mit Nato-Partnern an der russischen Grenze teilnehmen. "Sie trainieren zusammen, damit sie, für den Fall, dass etwas passiert, bereit sind, zu kämpfen", so Generalleutnant Roberson. Dazu werde die Staffel für jeweils kurze Zeit auf Stützpunkte etwa nach Litauen, Estland, Rumänien oder Bulgarien aufbrechen.
Mit einem neuen flexiblen Rotationssystem werde das europaweite US-Programm "Atlantic Resolve" unterstützt, mit dem die Sicherheit der osteuropäischen Nato-Staaten gegen mögliche russische Bedrohungen erhöht werden soll. Das neue Konzept halte die Air Force "agil", um Bündnispartner zu unterstützen und "Sicherheit und Stabilität in Europa" zu wahren.
Insgesamt sollen die A-10-Flugzeuge sechs Monate in der Eifel stationiert sein. Laut US-Informationen handelt es sich bei der Verlegung um die erste aufgrund von "Stabilitätsbedrohungen". Diese sehe man jedoch nicht nur aus Russland kommend, sondern auch vonseiten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und Nordafrika.

Hauptziel der "Warzenschweine" sind Panzerfahrzeuge

Seit 1990 hat die US-Luftwaffe ihre Präsenz in Europa auf ein Viertel reduziert. Für die A-10-Flieger ist der Einsatz aber eine Rückkehr in die Eifel: Bis 2013 waren sie rund 20 Jahre lang in Spangdahlem stationiert. Die US-Regierung hatte die Staffel dann aus Spargründen abgezogen und dem Flugplatz Davis-Monthan in Arizona unterstellt.
Die "Warzenschweine" sind Erdkampfflugzeuge. Sie gelten nicht gerade als die modernsten oder elegantesten Militärflugzeuge der Air Force, sie zählen seit 1975 aber zu den wichtigsten und verlässlichsten Erdkampfflugzeugen. Die siebenläufige Bordkanone kann bis zu 70 Schuss pro Sekunde abfeuern, Hauptziel der "Warzenschweine" sind gepanzerte Fahrzeuge. Zudem hat der Bomber geringe Betriebskosten.
Zum 52. Jagdgeschwader in Spangdahlem gehören insgesamt mehr als 4500 Militärangehörige und gut 1000 Zivilbeschäftigte, darunter etwa 850 Deutsche. Es umfasst eine F-16-Kampfjet-Staffel mit 24 Flugzeugen. Mit Angehörigen leben und arbeiten rund 11.000 Menschen auf dem Stützpunkt. In den nächsten Jahren sollen rund 40 Millionen Euro auf der Eifel-Airbase investiert und rund 1300 zusätzliche Soldaten dorthin verlegt werden.

welt:Frische US Soldaten für die Eifel

2500 US-Soldaten kommen nach Rheinland-Pfalz

Die US-Armee muss sparen – und konzentriert daher mehr Truppen in Rheinland-Pfalz. Innenminister Lewentz kehrt also mit guten Nachrichten für fast alle Standorte von seiner USA-Reise zurück.
Etwa 2500 zusätzliche US-Soldaten sollen nach Rheinland-Pfalz kommen. Dieses Ergebnis seiner USA-Reise gab Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Donnerstag in Mainz bekannt. Europaweit wollen die US-Truppen durch Umstrukturierungen jährlich über 500 Millionen Dollar einsparen.
"Man konzentriert sich jetzt sehr stark in der amerikanischen Stationierungsphilosophie auf Rheinland-Pfalz", sagte Lewentz. Ein Grund dafür sei auch die rege Kontaktpflege zwischen Mainz und Washington.
Die deutlichsten Zuwächse erwartet Spangdahlem: Auf der Eifel-Airbase sollen 40 Millionen Dollar investiert werden. Die US-Streitkräfte wollen rund 1300 zusätzliche Soldaten stationieren, dazu kommen Senkrechtstarter vom Typ "CV-22 Osprey".
Eine kleinere Einheit soll ins italienische Aviano abrücken. Der strategisch besonders wichtige Standort Ramstein soll "KC-135"-Tankflugzeuge und 700 zusätzliche Soldaten aufnehmen. Weitere 500 sollen Einrichtungen in Landstuhl und Sembach unterstützen.

Standort Pirmasens wird aufgelöst

Keine konkreten Zusagen, aber ein deutliches Bekenntnis gab es zur zuletzt verkleinerten Einrichtung in Baumholder: Der Standort sei aus Sicht des US-Kongresses "unverzichtbar", zitierte Lewentz einen Gesprächspartner. "Die Fragezeichen mit Blick auf Baumholder sind weg."
Auch der mitgereiste Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Peter Lang (SPD), zeigte sich zufrieden. Einzig aus Pirmasens wollen sich die US-Streitkräfte komplett zurückziehen. Die aktuell 315 deutschen Beschäftigten sollen nach Kaiserslautern verlegt werden.
Die rheinland-pfälzische Delegation war von Montag bis Mittwoch in Washington und hatten dort über 20 Gespräche geführt; unter anderem mit Abgeordneten, Vertretern des Pentagon und des Weißen Hauses. Auch das Risiko terroristischer Anschläge an den Stützpunkten wurde diskutiert.
Sämtliche US-Zusagen müssen erst vom Senat gebilligt werden, bevor die Truppen in den nächsten Jahren verlegt werden. Lewentz sagte: "Wir hoffen, dass das Paket so durchgeht."