Donnerstag, 30. Juni 2011

PAZ: US-Immobilienkrise in der zweiten Runde, Goldmann Sachs zieht sich zurück

US-Immobilienkrise in der zweiten Runde

Zahl der nicht mehr bedienten Kredite wächst – Preise brechen dramatisch ein

30.06.11
Die Bank gewinnt fast immer: Im Jahre 2010 wurden über eine Million Immobilien zwangsgeräumt. Bild: pa

Das Platzen der Preisblase auf dem US-Häusermarkt war im Jahr 2007 Auslöser der bis jetzt andauernden weltweiten Finanzkrise. Nach einer kurzen Stabilisierungphase droht sich die Lage auf dem Immobilienmarkt erneut zuzuspitzen.

Über eine Million Mal endete im Jahr 2010 der Traum vieler Amerikaner vom eigenen Heim in der Zwangsräumung. Im Rahmen des „Foreclosure-Verfahrens“ wurden im vergangenen Jahr über eine Million Immobilien geräumt und zwangsversteigert, nachdem die Kreditraten nicht mehr bezahlt wurden. Dieser Rekordwert hätte sogar noch höher ausfallen können. Im Herbst 2010 haben etliche Banken die von ihnen vorangetriebenen Zwangsversteigerungen vorübergehend ausgesetzt. Aufgrund fehlerhafter Unterlagen waren sie vor Gericht nicht in der Lage zu beweisen, dass sie wirklich Eigentümer der Hypotheken waren. Mitunter waren täglich tausende Zwangsvollstreckungsdokumente bei den Gerichten vorgelegt worden, ohne dass eine Prüfung der Unterlagen stattgefunden hatte.
Folge diese „Foreclosuregate“- Skandals war, dass einige Großbanken sich dem Vorwurf ausgesetzt sahen, Eigenheimbesitzer zu Unrecht auf die Straße gesetzt zu haben. Für die Banken dauert es inzwischen immer länger, ihre Ansprüche durchzusetzen. In den 27 Bundesstaaten, in denen Gerichte bei dem Verfahren eingeschaltet werden müssen, stauen sich immer mehr Fälle. Laut der „New York Times“, die sich auf Untersuchungen des Immobilien-Dienstleisters LPS Applied Analytics beruft, ist damit zu rechnen, dass die 213000 Fälle, die im Staat New York derzeit noch unbearbeitet sind, erst in 62 Jahren abgeschlossen sind, wenn das derzeitige Tempo beibehalten wird. In New Yersey, das eine ähnliche Prozedur wie New York anwendet, ist mit einer Verfahrensdauer von 49 Jahren zu rechnen. Florida, Massachusetts und Illinois werden immerhin noch ein Jahrzehnt benötigen. Die Gerichte brechen nicht nur unter der großen Zahl der Verfahren zusammen, sondern auch immer mehr Bewohner wehren sich juristisch und schöpfen sämtliche Rechtsmittel aus. Beobachter sehen den Grund darin, dass in den Zwangsvollstreckungsverfahren zunehmend Vertreter der Mittelschicht Gegner der Banken sind. Im Gegensatz zu den Verfahren, in die einkommensschwache Immobilienkäufer des „Sub-Prime-Segments“ verwickelt waren, wird nun immer häufiger ein Anwalt eingeschaltet.
Die Erlöse, die von den Banken aus den zwangsversteigerten Häusern erzielt werden, liegen im Durchschnitt ein Drittel unter dem Marktpreis. Die Millionen von zwangsversteigerten Häusern treffen auf eine sinkende Nachfrage. Wachsende Arbeitslosenzahlen und ein steigendes Zinsniveau führen zu einem Teufelskreis auf dem Immobilienmarkt. Staatliche Hilfsprogramme und steuerliche Anreize haben die Häuserpreise nur für begrenzte Zeit stabilisieren können. Nach dem Auslaufen der Programme sinken die Preise wieder, so dass inzwischen das Preisniveau von 2002 erreicht ist.
Gleichzeitig wächst die Zahl der nicht mehr bedienten Immobilien-Kredite. Im April waren landesweit 6,39 Millionen Finanzierungen entweder bereits in der Zwangsvollstreckung oder wurden als notleidende Kredite eingestuft, für die seit mindestens 90 Tagen keine Raten mehr bezahlt wurden. Noch düsterer sieht es indessen bei gewerblichen Immobilien aus. Der „Real All Property Type Aggregate Index“ der Ratingagentur Moody’s ist im April auf den niedrigsten Stand seit dem Auflegen des Index im Jahr 2000 gefallen. Im Vergleich zum Hoch im Jahr 2007 haben sich die Preise für gewerbliche Immobilien im Jahr 2011 um 49 Prozent nahezu halbiert. Folge dieses Preisverfalls ist, dass aktuell die Hälfte der Hypotheken für Gewerbeimmobilien „unter Wasser steht“. Zum Höhepunkt der Preisblase gekauft, sind die Immobilien nach dem Preisverfall inzwischen weniger Wert als die noch ausstehende Hypothek.
Von Professor Robert Shiller, Mitinitiator des im Immobiliensektor viel beachteten „Case-Shiller-Index“, wird auch bei Wohnimmobilien ein weiterer Preisrückang von zehn bis 25 Prozent in den nächsten Jahren für wahrscheinlich gehalten. Er schließt sogar eine Wiederholung der japanischen Entwicklung nicht aus: Nach dem Platzen der Immobilien-Blase in den 90er-Jahren fielen in Japan die Preise 15 Jahre lang, so dass Immobilien zwei Drittel ihres Wertes verloren. Im Jahr 2006 stiegen die Preise kurzzeitig an, bevor sie zum erneuten Sinkflug ansetzten. Ergebnis dieser über 20-jährigen Krise in Japan sind die sogenannten „Zombie“-Banken. Die in den 80er-Jahren mächtigsten Banken der Welt werden seitdem mit billigen Krediten künstlich am Leben gehalten.
Das Schicksal der japanischen Konkurrenz dürfte auch bei Goldman-Sachs bekannt sein. Die Investmentbank hat unlängst ihren Rückzug aus dem wenig einträglichen US-Hypothekengeschäft bekannt gegeben.
Norman Hanert

PAZ: Bundestagsabgeordnete kritisieren Maßnahmen zur Stabilität der Eurozone

»Auf dem Weg in die Knechtschaft«

FDP-Bundestagsabgeordnete kritisieren Maßnahmen zur Stabilität der Eurozone und zeigen Folgen auf

24.06.11
Fehlstart: Am Anfang der Griechenland-Hilfe stand ein kollektiver Bruch des EU-Rechts. Bild: mauritius

Angesichts der europäischen Verschuldungskrise begehren immer mehr Bundestagsabgeordnete gegen die drohende monetäre EU-Planwirtschaft auf. Der FDP-Abgeordnete Frank Schäffler, einer der Protagonisten des „Liberalen Aufbruchs“, der sich für eine FDP als klassisch-liberale Partei einsetzt, hat gemeinsam mit einigen Fraktionskollegen eine Erklärung zur Griechenlandhilfe abgegeben. Darin zeigen sie Fehler und Versäumnisse beim Schnüren des Euro-Rettungspakets detailliert und eindeutig auf und warnen so eindringlich vor den Folgen, dass die Erklärung hier ungekürzt wiedergegeben wird.

Am 11. Februar 2010 haben die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union gemeinsam geschaffenes und von allen Staaten der EU ratifiziertes Recht und damit Europäisches Recht kollektiv gebrochen. Es wurde angekündigt, dass man Griechenland auf jeden Fall finanziell helfen werde, falls es Griechenland im April und Mai 2010 nicht gelingen sollte, sich zu ausreichend niedrigen Kosten am Kapitalmarkt zu refinanzieren. Damit haben die Staats- und Regierungschefs am 11. Februar 2010 den Bruch der No-Bail-out-Klausel im Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) verkündet. Am 7. Mai 2010 erklärte die Bundeskanzlerin im Deutschen Bundestag, dass die Griechenland-Hilfe eine einmalige Hilfe sei, die absolute Ausnahme und sonst nichts. Als der Bundestag am 21. Mai 2010 das sogenannte Euro-Rettungspaket, den vielzitierten Rettungsschirm, verabschiedete, wurde im Bundestag erklärt, dass ohnehin niemand unter diesen Schirm flüchten werde. Lediglich die Finanzmärkte müssten durch ein starkes Zeichen beruhigt werden. Heute drängeln sich bereits Irland und Portugal unter diesem Schirm, Griechenland soll folgen. Im Herbst dieses Jahres soll er mangels Kapazität in seinem Ausleihvolumen weiter erhöht werden. Noch am 27. Oktober 2010 erklärte die Bundeskanzlerin zur Dauer des Rettungsschirms: „Er läuft 2013 aus. Das haben wir auch genau so gewollt und beschlossen. Eine einfache Verlängerung kann und wird es mit Deutschland nicht geben, weil der Rettungsschirm nicht als langfristiges Instrument taugt, weil er Märkten und Mitgliedstaaten falsche Signale sendet und weil er eine gefährliche Erwartungshaltung fördert. Er fördert die Erwartungshaltung, dass Deutschland und andere Mitgliedstaaten und damit auch die Steuerzahler dieser Länder im Krisenfall schon irgendwie einspringen und das Risiko der Anleger übernehmen können.“
Vier Wochen später galt dieses alles nicht mehr. Und es wurde dann sogar am 11. März 2011 ein Weg zur „Änderung des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union hinsichtlich eines Stabilitätsmechanismus für die Mitgliedstaaten, deren Währung der Euro ist“, eingeschlagen. Dieser Weg ist erstens ein Weg zur Ausweitung des bestehenden Euro-Rettungsschirms, die der Bundestag nie wollte. Dieser Weg ist zweitens ein Weg zur unbefristeten Verlängerung des Euro-Rettungsschirms, die der Bundestag nie wollte. Schließlich ist dieser Weg drittens ein Weg zur qualitativen Veränderung der Europäischen Wirtschaftsverfassung, die der Bundestag nie wollte.
Heute befassen wir uns mit einer zweiten Griechenland-Hilfe. Allen Bekundungen zum Trotz hat bereits die erste Griechenland-Hilfe vor einem Jahr die Situation für Griechenland nicht entschärft, sondern verschärft. Es ist eingetreten, was die Bundeskanzlerin angekündigt hat. Durch die Griechenland-Hilfe haben wir den Märkten falsche Signale gesendet. Wir haben die Erwartungshaltung gefördert, dass Deutschland und damit auch seine Steuerzahler im Krisenfall schon irgendwie einspringen. Wir haben die berechtigte Hoffnung geweckt, dass der Staat das Risiko der Anleger übernehmen wird.
Der Erwerb griechischer Anleihen ist dadurch zum Geschäftsmodell geworden. Wir ändern daran nichts, sondern verstetigen im Gegenteil mit der weiteren Subventionierung der Anleihegläubiger das Geschäftsmodell. Wir perpetuieren die Erwartungshaltung. Wir erhalten die berechtigte Hoffnung, dass der Staat das Risiko der Anleiheinhaber übernimmt. Nichts von dem wird dadurch geändert, dass wir die Gläubiger über die versprochene Prolongation beteiligen. Die Anlei­he­renditen werden immer noch überdurchschnittlich sein. Mit dem Kauf von Anleihen erwirbt man die hohe Rendite entsprechend dem griechischen Insolvenzrisiko, ohne dass dieses Risiko zu tragen ist.
Bedrohlicher noch ist der Blick über die griechische Situation hinaus. Was wir anhand des griechischen Beispiels vorexerzieren, werden die Marktteilnehmer zu deuten wissen. Wir werden die Nutzung des gleichen Geschäftsmodells demnächst bei Schuldtiteln aus Zypern erleben. Zypern ist klein. Wir werden die Nutzung des gleichen Geschäftsmodells anschließend bei Anleihen aus Italien und Spanien erleben. In allen drei Ländern sinkt die Sparquote. In Zypern und Italien ist sie bereits negativ. In allen drei Ländern existieren hohe Leistungsbilanzdefizite. Fallende und schließlich negative Sparquoten bei hohen Leistungsbilanzdefiziten gingen jeweils dem Bankrott in Griechenland und Portugal voraus. Wenn wir die Subventionierung der Anleihegläubiger Griechenlands nicht beenden, werden wir in kurzer Zeit im Bundestag zusammenkommen, weil wir erneut vor der gleichen Situation stehen. Dann aber werden es Spanien und Italien sein, die Hilfe suchend den Blick nach Norden richten. Angesichts der wirtschaftlichen Größe beider Länder kann sich jeder ausmalen, was das für den Euro bedeuten wird. Der Preis, den wir für den im Februar des Jahres 2010 eingeschlagenen und heute weiter beschrittenen falschen Weg zu bezahlen haben werden, ist hoch. Viel zu hoch. Er kostet den Euro und dadurch vielleicht die europäische Einigung.
Es ist höchste Zeit und vielleicht schon zu spät, um umzukehren und endgültige Lösungen zu diskutieren. Wir müssen uns trauen, die einzigen möglichen Wege, die Griechenland wirklich helfen, zu gehen. Wir müssen uns endlich eingestehen, dass wir es mit einer pathologischen Überschuldung von Staaten und Banken zu tun haben. Wir müssen uns endlich eingestehen, dass das staatliche Geldsystem zu einer Überschuldungskrise von Staaten und Banken geführt hat. Wir ignorieren die Krankheit unseres staatlichen Geldsystems, in dem Geld und Kredit aus dem Nichts geschaffen werden. Dieses Geldsystem hat ein Schneeballsystem aus unge­deck­ten, zukünftigen Zahlungsverpflichtungen geschaffen. Wie jedes Schneeballsystem wird es früher oder später in sich zusammenbrechen. Wir befinden uns auf dem Weg in die Knechtschaft. Dieser führt uns von Intervention zu Intervention spiralenförmig abwärts. An seinem Ende erwartet uns ein planwirtschaftliches Europa. Mit dem planwirtschaftlichen Europa kommt die Vollendung seines ökonomischen Verfalls. Ökonomischer Verfall führt zur Unzufriedenheit bei den betroffenen Menschen. Die schlimmen politischen Folgen ökonomischer Unzufriedenheit sehen wir in Dänemark, das seine Grenzen schließt. Statt eines Europas mit Grenzen für Güter und Menschen brauchen wir ein marktwirtschaftliches Europa mit Freihandel und gesundem Geld. Nur so erhalten wir ein Europa der Freiheit.


Kommentare

Martin Bernhart:
25.06.2011, 17:08 Uhr

eine unglaublichh vernünftige Erklaerung von Herrn Schäffler, ich frage mich warum diese einfachen und klaren Fakten nicht von jedem Parlamentarier erkannt werden können!


Otto Heinrich:
25.06.2011, 21:01 Uhr

Verantwortungslose Politiker, die dieses Land schon mehr und mehr abgewirtschaftet haben, kaputte Straßen, geschlossene Bäder und Sportstätten, schieben hemmungslos Milliarden sauer erarbeiteter Steuergelder nach Griechenland, das sich mehr und mehr als Fass ohne Boder erweist. Deshalb Petition https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=18123
unterzeichnen!

PAZ: EU, Schäubles Hütchenspiele und EHEC

Knechte, bleibt vernünftig!

Warum uns Juncker nicht gut findet, wieso wir immer noch nicht steinreich sind, und wie grün auf einmal braunkohlenbraun aussieht / Der Wochenrückblick mit Hans Heckel

25.06.11
Zeichnung: Mohr

Jean-Claude Juncker findet es „nicht gut“, dass die Deutschen die Griechen „in penetranter Art und Weise beleidigen“. Die beleidigten Griechen pflichten dem Euro-Gruppen-Chef nur allzu gerne bei. Von Athens Straßen erreichen uns Töne und Bilder, die von einer antiwestlichen Hass-Demo im Vorderen Orient stammen könnten, nur dass hier Deutschland anstelle der USA den Bösewicht abgibt.
Die griechischen Medien heizen die Stimmung gegen Deutschland schwungvoll an. Sie haben allen Grund dazu: Hinter den Medien stehen steinreiche Hellenen, denen nicht daran gelegen ist, dass ihre Leser nachfragen, wo das Geld wirklich hin ist: Griechenlands Millionäre haben inzwischen 600 Milliarden Euro auf Konten in der Schweiz, auf Zypern und in Luxemburg gebunkert, berichten Athener Banken. Das müssen die „Empörten“ auf dem Syntagma-Platz ja nicht unbedingt mitbekommen, also beschäftigt man sie mit den Deutschen und anderen „Nazis“ wie Nicolas Sarkozy.
Und was hat Jean-Claude Juncker damit zu schaffen? Na ja, er ist Luxemburger. In dem Land ist der Bankensektor im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt mehr als siebenmal so groß wie in Deutschland. Da stellt man sich schon aus purer Gastfreundschaft schützend vor die solventen Neukunden von der sonnigen Ägäis und verteidigt sie tapfer gegen die teutonischen Rufmörder.
Denen vergeht langsam die Lust an Griechenland. Das liegt auch daran, dass die alten Feindbilder völlig verrutscht sind. Selbst zwischen links und rechts stimmt nichts mehr richtig. Gerade von links kommt immer wieder das Argument, wir Deutsche sollten doch die Schnauze halten, denn „wir“ profitierten ja am meisten – und das geht so: Wir geben denen unser Geld, damit kaufen die unsere Waren und sichern damit unsere Arbeitsplätze, auf denen wir jene Sachen produzieren und das Geld erst verdienen können, das wir den Griechen geben, damit sie unsere Produkte kaufen. Ist doch alles wunderbar, nicht wahr? Von weitem betrachtet schon, wer aber näher ran geht, dem fällt die etwas eigensinnige Rollenverteilung in dem Kreislauf auf: Karl Marx hätte diesem System einen Ehrenplatz eingeräumt unter seinen Beispielen eines „ausbeuterischen Kapitalismus“.
Das Ganze erinnert an eine Szene aus dem Weihnachtsstraßenfeger „Drei Nüsse für Aschenbrödel“: Da pflaumt die stinkfaule Stiefmutter ihr hart arbeitendes Gesinde an: „Ich frage mich, warum ich euch eigentlich ernähre!“ Recht hat sie: Denn ohne ihre „Nachfrage“ als Herrin hätte der Knecht als Knecht ja keine Arbeit und nichts zu essen. Der Film entstand in der sozialistischen CSSR und sollte, neben einer hübschen Romanze, mit der genannten Szene gleich noch ein wenig marxistische Aufklärung über die Ruchlosigkeit des Kapitals gegenüber der Arbeit transportieren. Dass zeitgenössische Linke die damals als Karikatur gemeinte Weltsicht der bösen Grundherrin nunmehr als volkswirtschaftliche Weisheit verbreiten, das hat schon seinen eigenen Reiz.
Die Knechte waren selbstverständlich vernünftig. Sie litten zwar darunter, von der Herrin ausgequetscht und beschimpft zu werden wie die Deutschen in der Euro-Transferunion. Aber sie wussten dennoch, dass es ihnen ohne die schirmende Hand der dicken Dame noch viel schlechter ergehen würde. Deshalb tun auch wir heute „alles“ für den Euro. Das Gegenstück zu „alles“ lautet „nichts“, soll heißen: Wir tun alles, bis nichts mehr geht.
Auf das „Nichts“ müssen wir vielleicht gar nicht mehr so lange warten. Der durchs Fernsehen als „Mister Dax“ bekannte Börsenexperte Dirk Müller ließ vergangene Woche in der „Telebörse“ verlauten: „Die finale Phase hat begonnen, der Kollaps steht bevor!“ Na dann prost. Eines haben wir Deutsche allerdings nie recht verstanden: Wenn die uns so viel abkaufen, dass wir zehn Jahre lang „Exportweltmeister“ waren, dann müssten wir doch alle steinreich sein! Stattdessen verdienen die Deutschen heute real weniger als vor dem Euro, als einzige Europäer sind sie ab- statt aufgestiegen beim Gehalt.
Das wurmt vor allem die FDP. Die will nun endlich Steuererleichterungen durchsetzen, damit die Bundesbürger auch mal was merken von den sagenhaften Gewinnen, die wir den Griechen und Co. zu verdanken haben.
Finanzminister Schäuble hört das gar nicht gern. Dabei ist ihm ärgerlicherweise sein Hauptargument gegen Steuererleichterung abhandengekommen: „Nicht finanzierbar.“ Aufschwungbedingt sprudelt die Steuerquelle, da die öffentliche Hand von jeder Lohn­erhöhung weit mehr profitiert als die Gehaltsempfänger – die kalte Progression ist ein wahres Wunderding. Also stimmt er erst mal zum Schein zu. Im Hinterkopf hat der schlaue Fuchs aber schon raus, wie er die Sache wieder kippt oder zumindest so klein wie möglich macht. Bald wird der Finanzminister mit trauriger Miene verkünden, dass die „von allen“ angestrebten Entlastungen aufgrund neuer „Belaschtungen“ leider nur „sehr begrenzt“ ausfallen könnten – vor allem wegen unserer „Solidarverpflichtung im Euro-Raum“, der wir nachkommen müssten, weil wir „nur so unseren Wohlstand sichern“ könnten.
Dann kommen wir uns wieder vor wie bei diesen illegalen Zauberkünstlern am Straßenrand: Egal, auf welches Hütchen wir deuten, die Kugel ist immer schon woanders. In Talkshows und Parlamentsreden werden unsere Politiker anschließend eindringlich darüber nachdenken, „wie wir das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in das Euro-System zurückgewinnen können“.
Eine andere Mehrbelastung wird von der Energiewende ausgehen. Die ist wie die Griechen-rettung „alternativlos“. Deshalb darf man für sie auch alles wegschießen, was im Wege ist. Als erstes fiel der Naturschutz, der keine Chance haben soll gegen neue Stromtrassen. Das ist aber längst nicht alles: Aus Sachsen-Anhalt wird von einer engagierten grünen Kommunalpolitikerin berichtet, die Feuer und Flamme war für den Atomausstieg. Leider hatte man ihr nicht erzählt, dass anstelle der Kernkraft nun die Braunkohle wieder ganz groß rauskommt als „Brückentechnologie“. Ihr Dorf soll dafür demnächst weggebaggert werden. Haben Sie schon mal das Geräusch gehört, das kleine Katzen machen, wenn sie ihren eigenen Schwanz zu fassen kriegen? So ähnlich hörte sich die gute Frau an.
Grün kann aus der Nähe überraschend braunkohlenbraun aussehen. Wissenschaftler raunen, dass die Sache mit Ehec erst der Anfang einer Reihe unerwarteter Lebensmittelvergiftungen gewesen sein könnte. Grund: Die Tiere, deren Dung den Erreger transportiert haben soll, bekämen kaum noch Maissilage, weil der Mais heute in der Biodiesel-Produktion lande.
Was bekommen die Viecher stattdessen in den Trog gekippt? Abfallstoffe aus eben jener Biodiesel-Herstellung, vor allem Glycerin und sogenannte „Schlempe“. Noch wisse aber niemand genau, wozu sich die „Schlempe“ und andere Schweinereien aus den Mülltonnen der Dieselmacher im Tierdarm verwandeln können, weshalb wir uns auf einiges gefasst machen sollten.
Auf „naiven“ Bildchen zeichnen die Künstler bislang heile Welten, auf denen kein Auto und keine Fabrik zu sehen ist. Ob in zehn Jahren wohl Landschaften in Mode kommen, die ein Kernkraftwerk am Horizont ziert, davor ein Mastbetrieb mit Maissilo und Autos, die garantiert zu 100 Prozent petroleumgestützt angetrieben werden?

Freitag, 24. Juni 2011

HB: Ölreserven angezapft was die wahren Gründe sind

Ölreserven angezapft: „Ein Tropfen auf den heißen Stein“

exklusiv Die Industriestaaten zapfen ihre Ölreserven an - angeblich weil Libyen weniger Öl liefert. Im Interview erklärt Frank Schallenberger, Ölexperte der LBBW, was die wahren Gründe sind - und warum die Aktion wenig bringt.

Frank Schallenberger von Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hält die Aktion für unklug. Quelle: Andy Ridder für Handelsblatt
Frank Schallenberger von Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hält die Aktion für unklug. Quelle: Andy Ridder für Handelsblatt

Was halten Sie von der Entscheidung, die strategischen Ölreserven anzuzapfen -ein kluger Schachzug oder eher eine Verzweiflungstat?

Ein kluger Schachzug sieht anders aus! Die strategische Reserve wurde bislang nur zwei Mal angetastet: Während des Golfkriegs 1990/91 und im Zuge von Hurrikan Katrina 2005. Die aktuelle Situation ist mit diesen Präzedenzfällen in keiner Weise vergleichbar.

Geht es allein darum, den Ausfall von Libyen zu kompensieren? Was sind die wahren Hintergründe?

Libyen ist meiner Meinung nach ein vorgeschobenes Argument. Der Förderausfall ist vom Markt bislang ganz gut verdaut worden, denn von Knappheiten in den letzten Monaten kann keine Rede sein. Beispielsweise befindet sich das Niveau der Öllager in den USA weiterhin fast auf dem höchsten Stand der letzten zehn Jahre.

Warum gerade jetzt? Ist es eine Reaktion darauf, dass die Opec die Förderquoten nicht anhebt?

Ich denke, das trifft den Kern schon eher als das Libyen-Argument. Eine signifikante Anhebung der Förderquoten durch die Opec - wie es etwa Saudi-Arabien Anfang Juni noch gefordert hatte - hätte den Ölpreis sicherlich schon früher nach unten gebracht und damit entsprechend der mittlerweile etwas trägeren Weltwirtschaft geholfen. Jetzt hat eben die IEA versucht, diesen Effekt mit der Freigabe der Reserven herbeizuführen.

Wie viele Reserven haben die Mitgliedsstaaten der IEA noch?
Alleine die strategische Reserve der USA macht rund 725 Millionen Barrel aus. Insgesamt kommen die IEA-Mitglieder auf circa 1,6 Milliarden Barrel.

Sind weitere Aktionen der IEA denkbar?

Die 60 Millionen Barrel, um die es jetzt geht, sind ja eigentlich ein Tropfen auf den heißen Stein. Bei einem weltweiten Verbrauch von circa 85 Millionen Barrel pro Tag entsprechen 60 Millionen eben nur rund 17 Stunden des weltweiten Ölbedarfs. Damit muss eine solche Aktion als rein psychologisch eingestuft werden. Ich könnte mir vorstellen, dass noch ein oder zwei weitere solche Schritte folgen. Ansonsten werden sich die IEA-Mitglieder aber sicherlich bald wieder darauf besinnen, dass die Reserve für Notfälle vorgesehen ist - und von einem solchen kann momentan eben garantiert nicht die Rede sein!

Wie sind die Auswirkungen auf dem Rohstoffmarkt?

Kurzfristig sind die Ölpreise nach unten gegangen. Aber psychologische Preise haben kurze Beine - der IEA-Effekt wird in wenigen Tagen verpufft sein!

Lässt sich der Ölpreis auf diese Weise dauerhaft drücken?

Nein, sicher nicht. Dauerhaft machen eben Angebot und Nachfrage die Preise. Abgesehen davon entspricht selbst die gesamte Reserve von 1,6 Milliarden Barrel nur dem weltweiten Ölbedarf von weniger als 20 Tagen. Besonders weit kommt die IEA damit also beim besten Willen nicht.

Wird Benzin jetzt auch günstiger?

Der Ölpreis ist jetzt in den letzten Tagen rund sieben bis acht Dollar gefallen. An der Tankstelle wird man davon nicht sehr viel merken - immerhin wird die Auswirkung auf die Benzinpreise durch den recht hohen Steueranteil in Deutschland abgefedert. Aber so zwei, drei Cents sollten kurzfristig für die Autofahrer drin sein.

Deutschlands Ölreserven

  • Wie groß sind die deutschen Ölreserven?

    Insgesamt 21 Millionen Tonnen. Davon sind zehn Millionen fertige Produkte wie Benzin, Diesel und Heizöl. Der Rest ist Rohöl. Die Menge reicht aus, um Deutschland im Falle eines kompletten Lieferausfalls für mindestens 90 Tage zu versorgen. Zuständig für die Verwaltung ist der Erdölbevorratungsverband. Die Körperschaft des öffentlichen Rechts ist dem Wirtschaftsministerium unterstellt.

  • Wo werden die Reserven gelagert?

    Benzin und die anderen fertigen Produkte werden an 160 Standorten gelagert, die über ganz Deutschland verteilt sind. Der Erdölbevorratungsverband hat dazu Tanklager der großen Mineralölkonzerne angemietet. Das Rohöl wird in unterirdischen Hohlräumen gelagert, meist ehemaligen Salzstöcken. 60 Prozent gehören dem Verband, der Rest ist ebenfalls angemietet.

  • Wer finanziert den Erdölbevorratungsverband?

    Die rund 120 Mitglieder. Raffinerien und Ölhändler müssen eine Zwangsabgabe zahlen, mit denen sich der Verband mit seinen 70 Mitarbeitern an den Standorten Hamburg und Bremerhaven finanziert. Das meiste Geld stammt von großen Raffineriebetreibern wie BP, Shell und Esso.

  • Wie wird das Öl auf den Markt geworfen?

    Der Verband bietet das Öl zunächst seinen Mitgliedern an, die ein Vorkaufsrecht genießen. Was von ihnen nicht abgenommen wird, landet auf dem freien Markt. Die jetzt freigegebenen 4,2 Millionen Barrel werden in vier Tranchen angeboten. Der Preis orientiert sich an den jeweiligen Weltmarktpreisen.

  • Wird der Verkauf zum Verlustgeschäft?

    Nein. Der Verband hat seit seiner Gründung 1978 - damals in Reaktion auf die zweite Ölkrise - viele Jahre Gelegenheit gehabt, sich zu günstigen Konditionen am Markt einzudecken. Ende der 90er Jahre war ein Barrel zeitweise für weniger als zehn Dollar zu haben, heute wird dafür das Zehnfache verlangt.

Donnerstag, 23. Juni 2011

नज्ज: Industriestaaten verkaufen Öl aus Notfallreserve

23. Juni 2011 2011-06-23 17:56:36

Industriestaaten verkaufen Öl aus Notfallreserve

Benzin könnte günstiger werden: In einer konzentrierten Aktion verkaufen 28 Staaten - darunter Deutschland - Millionen Tonnen Rohöl. Die Preise fallen merklich.

Lesermeinung zum Beitrag

23. Juni 2011 18:42
Wahnsinn [31]
Frank Geiser (geiser123)

Angeblich faellt Lybien aus, ergo muessen wir an die Reserven ran da es knapp wird. Weiter unten im Text heist es aber dann: An den Märkten ging die Sorge um, dass die größte Volkswirtschaft der Welt weniger Öl verbraucht - was auf die Preise drückte. Also was denn jetzt? Mangel oder Uebefluss? Ich denke mal Ueberfluss den wir noch weiter steigern wollen um selbst den letzten Unwilligen foermlich dazu zu zwingen einen Truck zu kauffen zwecks kuenstlichen anheizen der Wirtschafft. Wieder mal so eine temporaere Massnahme ala Abwrackpraemie .... das Erwachen kommt dann wenn die preise wieder anziehen

Alleine 30 Millionen Barrel Rohöl von den Vereinigten StaatenAlleine 30 Millionen Barrel Rohöl von den Vereinigten Staaten




Benzin könnte schon bald billiger werden: Nach einem schwachen Konjunkturausblick der amerikanische Notenbank Fed ist der Ölpreis im Verlauf des Donnerstag merklich gefallen. Alle Schleusen öffneten sich schließlich, als die Internationale Energieagentur (IEA) am Nachmittag auch noch ankündigte, 60 Millionen Barrel an Rohöl auf den Markt zu werfen, um damit die Förderausfälle aus dem kriegsgebeutelten Libyen auszugleichen.

Der Preis für ein Fass (je 159 Liter) der Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank bis zum späten Donnerstagnachmittag deutscher Zeit um rund 4 Prozent auf unter 91 Dollar. Die Nordseesorte Brent gab ähnlich stark nach.

Die IEA begründete den überraschenden Schritt damit, dass die Ausfälle in Libyen stärker seien als bisher angenommen. Zudem könnte der im Sommer übliche Anstieg der Nachfrage in den Ölraffinerien zu Engpässen führen. In der Organisation haben sich 28 Länder zusammengeschlossen, um nach den Erfahrungen der Ölkrise in den 1970-er Jahren ihre Versorgung sicherzustellen. Deutschland gehört zu den Gründungsmitgliedern.

Erst das dritte Mal, dass die Länder ihre Vorräte geschlossen antasten

Alleine 30 Millionen Barrel stellen die Vereinigten Staaten zur Verfügung. Dazu zapfen sie ihre strategischen Ölreserven an, wie das Energieministerium erklärte. Die Reserven seien derzeit auf einem historischen Höchststand von 727 Millionen Barrel. Das Öl gelangt nach und nach in den kommenden 30 Tagen auf den Markt. „Wir werden die Situation weiter beobachten und stehen für zusätzlich nötige Schritte bereit“, sagte Energieminister Steven Chu.


Es ist erst das dritte Mal in der Geschichte der IEA, dass die Mitgliedsländer ihre Ölvorräte geschlossen antasten. Das Ziel sei, so IEA-Chef Nobuo Tanaka, dass die Weltwirtschaft weich lande. Vor allem den Amerikanern dürfte daran gelegen sein. Die amerikanische Notenbank hatte erst am Mittwochabend die Konjunkturerwartungen für die Vereinigten Staaten leicht gesenkt und die Leitzinsen unverändert bei faktisch Null belassen (siehe Geldpolitik: Amerikas Zentralbank wartet ab).

Das Wachstum der amerikanischen Wirtschaft werde schwächer als erwartet ausfallen und der Rückgang der Arbeitslosigkeit verlaufe „frustrierend langsam“, hieß es. An den Märkten ging die Sorge um, dass die größte Volkswirtschaft der Welt weniger Öl verbraucht - was auf die Preise drückte. Außerdem hätten die jüngsten Kursgewinne des Dollar die Ölpreise zusätzlich unter Verkaufsdruck gesetzt, sagten Händler. Rohöl wird in Dollar gehandelt und ein Anstieg der Leitwährung dämpft in aller Regel die Kauflaune.

Text: FAZ.NET / dpa
Bildmaterial: dpa


NZZ: Mehr Millionäre mit grösseren Vermögen

23. Juni 2011, Neue Zürcher Zeitung

Mehr Millionäre mit grösseren Vermögen

Rasante Zunahme in Asien und Lateinamerika

Weltweit ist 2010 sowohl die Zahl der Millionäre als auch das von ihnen gehaltene Vermögen gestiegen. Zugenommen hat auch der «Risikoappetit».

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Die negativen Nachwirkungen der Finanzkrise haben sich im zurückliegenden Jahr weiter abgeschwächt. Die Zahl wohlhabender Personen, die mindestens 1 Mio. $ an frei verfügbarem Vermögen halten, ist laut einer Untersuchung von Merrill Lynch Wealth Management und Capgemini auf weltweit 10,9 Mio. gestiegen. Dieses Total liegt über dem vor der Krise im Jahr 2007 erreichten Höchstwert (10,1 Mio.). Nicht nur die Zahl der Millionäre, sondern auch ihre Vermögen übersteigen mit 42 700 (i. V. 39 000) Mrd. $ den Vor-Krisen-Stand. Zu dieser Wohlstandsvermehrung haben vor allem die Regionen Asien/Pazifik, Lateinamerika und Afrika beigetragen. In den weniger dynamischen Regionen Europa und Nordamerika liegen die kumulierten Vermögen immer noch unter den vor der Krise erreichten Ständen. Allerdings vereinigen die drei führenden Länder USA, Japan und Deutschland immer noch über die Hälfte der weltweiten Vermögen auf sich, vor China, Grossbritannien, Kanada und der Schweiz.

Laut der Untersuchung hat der «Risikoappetit» der Millionäre erneut zugenommen. Während die globalen Barbestände innert Jahresfrist auf 14 (17)% zurückgingen, stieg der Aktienanteil auf 33 (29)%. Die risikofreudigsten Millionäre (geringer Barbestand, hohe Aktienquote) finden sich in Nordamerika, die konservativsten in Japan. Generell geht die Untersuchung davon aus, dass der Hang zu mehr Risiko im laufenden und im nächsten Jahr anhalten wird.

Die Befragung von Kundenberatern hat ergeben, dass wohlhabende Kunden mit den Beratungsleistungen unzufrieden sind. Offenbar möchten Millionäre in höherem Mass als bisher bereichsübergreifende Dienstleistungen in Anspruch nehmen, etwa indem sie vom Investment Banking bereitgestellte Anlageoptionen wahrnehmen können. Hält man sich an die Untersuchung, bietet namentlich die bankinterne Integration von Vermögensverwaltungs- und Investment-Banking-Dienstleistungen die Möglichkeit, Synergiepotenziale auszuschöpfen und die Zufriedenheit der Kunden massgeblich zu steigern.


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NZZ: JP Morgan muss für Betrug mit Hypotheken zahlen

22. Juni 2011, 11:02, NZZ Online

JP Morgan muss für windige Hypotheken-Deals büssen

210 Millionen Dollar an Strafe und Wiedergutmachung

2 Leserkommentare
Joseph Fischer (22. Juni 2011, 14:26)
Fast noch spannender als "inside Job"

ist mittlerweile das eine oder andere
Flashback Video, mit Finanzexperten im TV
und was sie damals sagten. Ebenso wie ein
kleiner Rückblick auf die (US) Medien
und deren Berichterstattung:
http://tinyurl.com/6cum9uy

marc berthoud (22. Juni 2011, 11:40)
"Windig" Deals ?!?

Viel eher waren diese Deals KRIMINELL und zudem vorsaetzlich gegen Treu und Glauben!
(Aber wen interessiert DAS schon).
154 mio. USD ist ein laecherlicher Betrag und zeigt hoechstens, dass die USA auch unter Obama von einer Wallstreetregierung "gefuehrt", nein viel eher zu Schanden geritten wird.
Der Film "Inside Job" ist zu dem Thema uebrigens empfehlenswert, denn er zeigt klipp und klar, dass diese Leute ohne irgendwelche moralischen Grundsaetze handeln। DAFUER werden wir alle schon sehr bald wieder bezahlen.

New Yorker Hauptsitz von JP Morgan Chase. (Bild: Keystone / AP)Zoom

New Yorker Hauptsitz von JP Morgan Chase. (Bild: Keystone / AP)

Die US-Behörden haben sich die nächste Grossbank für Verfehlungen in der Finanzkrise vorgenommen: JP Morgan Chase. Der Branchenprimus kommt in einem Vergleich mit der Börsenaufsicht SEC allerdings vergleichsweise glimpflich davon.

(dpa) Nach Goldman Sachs muss nun auch die US-Grossbank JP Morgan Chase für zweifelhafte Geschäfte mit Hypothekenpapieren büssen. JP Morgan zahlt insgesamt rund 210 Millionen Dollar an Strafe und Wiedergutmachung - und kommt damit wesentlich günstiger und geräuschloser weg als der Wall-Street-Nachbar Goldman Sachs, der vor einem Jahr 550 Millionen Dollar aufwenden musste und über Monate hinweg in den Schlagzeilen war.

JP Morgan habe Investoren in die Irre geführt, «gerade als der Häusermarkt anfing zu fallen», erklärte die Börsenaufsicht SEC am Dienstag (Ortszeit) in Washington. JP Morgan zahlt in einem Vergleich knapp 154 Millionen Dollar, um die Ermittlungen ad acta zu legen. Der grösste Teil des Geldes kommt den Geschädigten zugute. Darüber hinaus überweist die Bank Investoren eines ebenfalls gescheiterten Hypothekenpapiers freiwillig etwa 56 Millionen Dollar, wie JP Morgan erklärte. Eine Schuld räumte die Bank bei beiden Geschäften indes ausdrücklich nicht ein.

Erinnerungen an Goldman Sachs

Der Fall JP Morgan erinnert bis ins Detail an den Fall Goldman Sachs. Die SEC wirft der JP Morgan vor, Investoren eines Hypothekenpapiers namens «Squared CDO 2007-1» darüber im Unklaren gelassen zu haben, dass ein Hedgefonds bei der Zusammenstellung des heiklen Finanzkonstrukts mitgewirkt - und anschliessend auf ein Scheitern gewettet habe. Das sogenannte CDO habe zehn Monate später, als der US-Häusermarkt eingebrochen war, fast seinen kompletten Wert verloren, erklärte die SEC.

Die Parallelen zu Goldman Sachs räumte auch SEC-Chefermittler Robert Khuzami auf Bloomberg TV ein: «Es gibt mehr Übereinstimmungen als Unterschiede.» Dass die Strafsumme dennoch geringer ausgefallen sei, hänge mit einer Vielzahl von Faktoren zusammen, etwa der investierten Summe. Khuzami deutete an, weitere Finanzfirmen belangen zu wollen: «Wir sind sehr aktiv in diesem Feld.»

Kritiker hatten der SEC vorgeworfen, an Goldman Sachs ein Exempel statuiert zu haben. Die Investmentbank gilt als Symbol für Licht und Schatten an der Wall Street - für gigantische Gewinne wie für rücksichtsloses Geschäftsgebaren. Die nicht weniger gut verdienende JP Morgan Chase indes ist wesentlich breiter aufgestellt und besitzt auch ein starkes Privatkundengeschäft.

Verschärfte Gangart

Die US-Justiz und die Regulierungsbehörden verschärfen derzeit ihre Gangart gegenüber den Banken, die bislang kaum für ihre Verfehlungen in der Finanzkrise zur Rechenschaft gezogen wurden. Zuletzt hatte der Bankenregulierer NCUA Klage gegen JP Morgan Chase und die Royal Bank of Scotland eingereicht, weil mehrere US-Genossenschaftsbanken nach dem Kauf von fragwürdigen Hypothekenpapieren zusammengebrochen waren. Der Regulierer verlangt von den beiden Instituten insgesamt mehr als 800 Millionen Dollar.

Die Banken verteidigen sich zumeist mit dem Argument, ebenfalls unter der Finanzkrise gelitten zu haben - so erklärte JP Morgan, bei dem von der Börsenaufsicht bemängelten Hypothekenpapier «Squared CDO 2007-1» selbst den grössten Verlust davongetragen zu haben mit fast 900 Millionen Dollar. Laut SEC hatte die Bank im März und April 2007 noch händeringend versucht, die Papiere unter die Investoren zu bringen. «Wir sind hochschwanger mit diesem Geschäft - lasst uns bitte einen Kaiserschnitt machen!», zitierte die SEC aus einer E-Mail eines JP Morgan-Bankers.

In den fraglichen Hypothekenpapieren hatten die Banken zig kleine Hauskredite gebündelt und an Investoren weiterverkauft. Die stetig fliessenden Kreditraten - so die Idee - sollten für satte Renditen sorgen. Doch im Laufe des Jahres 2007 wuchsen die Probleme auf dem bis dato boomenden US-Häusermarkt. Viele private Kreditnehmer konnten ihre Raten nicht mehr zahlen, der Geldstrom versiegte, die Hypothekenpapiere verloren massiv an Wert. Das gesamte Finanzsystem geriet ins Wanken. Nur das Eingreifen des Steuerzahlers verhinderte den Kollaps.

PoFo:Hedge Fund Manager Says Good-bye And Good Luck

Oct 17 2008 12:01pm EDT

Hedge Fund Manager Says Good-bye And Good Luck.

From the Scorched Earth Files:

Andrew Lahde, manager of a small California hedge fund, Lahde Capital, burst into the spotlight last year after his one-year-old fund returned 866 percent betting against the subprime collapse.

Last month, he did the unthinkable -- he shut things down, claiming dealing with his bank counterparties had become too risky. Today, Lahde passed along his "goodbye" letter, a rollicking missive on everything from greed to economic philosophy. Enjoy.

Today I write not to gloat. Given the pain that nearly everyone is experiencing, that would be entirely inappropriate. Nor am I writing to make further predictions, as most of my forecasts in previous letters have unfolded or are in the process of unfolding. Instead, I am writing to say goodbye.
Recently, on the front page of Section C of the Wall Street Journal, a hedge fund manager who was also closing up shop (a $300 million fund), was quoted as saying, "What I have learned about the hedge fund business is that I hate it." I could not agree more with that statement. I was in this game for the money. The low hanging fruit, i.e. idiots whose parents paid for prep school, Yale, and then the Harvard MBA, was there for the taking. These people who were (often) truly not worthy of the education they received (or supposedly received) rose to the top of companies such as AIG, Bear Stearns and Lehman Brothers and all levels of our government. All of this behavior supporting the Aristocracy, only ended up making it easier for me to find people stupid enough to take the other side of my trades. God bless America.
There are far too many people for me to sincerely thank for my success. However, I do not want to sound like a Hollywood actor accepting an award. The money was reward enough. Furthermore, the endless list those deserving thanks know who they are.
I will no longer manage money for other people or institutions. I have enough of my own wealth to manage. Some people, who think they have arrived at a reasonable estimate of my net worth, might be surprised that I would call it quits with such a small war chest. That is fine; I am content with my rewards. Moreover, I will let others try to amass nine, ten or eleven figure net worths. Meanwhile, their lives suck. Appointments back to back, booked solid for the next three months, they look forward to their two week vacation in January during which they will likely be glued to their Blackberries or other such devices. What is the point? They will all be forgotten in fifty years anyway. Steve Balmer, Steven Cohen, and Larry Ellison will all be forgotten. I do not understand the legacy thing. Nearly everyone will be forgotten. Give up on leaving your mark. Throw the Blackberry away and enjoy life.
So this is it. With all due respect, I am dropping out. Please do not expect any type of reply to emails or voicemails within normal time frames or at all. Andy Springer and his company will be handling the dissolution of the fund. And don't worry about my employees, they were always employed by Mr. Springer's company and only one (who has been well-rewarded) will lose his job.
I have no interest in any deals in which anyone would like me to participate. I truly do not have a strong opinion about any market right now, other than to say that things will continue to get worse for some time, probably years. I am content sitting on the sidelines and waiting. After all, sitting and waiting is how we made money from the subprime debacle. I now have time to repair my health, which was destroyed by the stress I layered onto myself over the past two years, as well as my entire life -- where I had to compete for spaces in universities and graduate schools, jobs and assets under management -- with those who had all the advantages (rich parents) that I did not. May meritocracy be part of a new form of government, which needs to be established.
On the issue of the U.S. Government, I would like to make a modest proposal. First, I point out the obvious flaws, whereby legislation was repeatedly brought forth to Congress over the past eight years, which would have reigned in the predatory lending practices of now mostly defunct institutions. These institutions regularly filled the coffers of both parties in return for voting down all of this legislation designed to protect the common citizen. This is an outrage, yet no one seems to know or care about it. Since Thomas Jefferson and Adam Smith passed, I would argue that there has been a dearth of worthy philosophers in this country, at least ones focused on improving government. Capitalism worked for two hundred years, but times change, and systems become corrupt. George Soros, a man of staggering wealth, has stated that he would like to be remembered as a philosopher. My suggestion is that this great man start and sponsor a forum for great minds to come together to create a new system of government that truly represents the common man's interest, while at the same time creating rewards great enough to attract the best and brightest minds to serve in government roles without having to rely on corruption to further their interests or lifestyles. This forum could be similar to the one used to create the operating system, Linux, which competes with Microsoft's near monopoly. I believe there is an answer, but for now the system is clearly broken.
Lastly, while I still have an audience, I would like to bring attention to an alternative food and energy source. You won't see it included in BP's, "Feel good. We are working on sustainable solutions," television commercials, nor is it mentioned in ADM's similar commercials. But hemp has been used for at least 5,000 years for cloth and food, as well as just about everything that is produced from petroleum products. Hemp is not marijuana and vice versa. Hemp is the male plant and it grows like a weed, hence the slang term. The original American flag was made of hemp fiber and our Constitution was printed on paper made of hemp. It was used as recently as World War II by the U.S. Government, and then promptly made illegal after the war was won. At a time when rhetoric is flying about becoming more self-sufficient in terms of energy, why is it illegal to grow this plant in this country? Ah, the female. The evil female plant -- marijuana. It gets you high, it makes you laugh, it does not produce a hangover. Unlike alcohol, it does not result in bar fights or wife beating. So, why is this innocuous plant illegal? Is it a gateway drug? No, that would be alcohol, which is so heavily advertised in this country. My only conclusion as to why it is illegal, is that Corporate America, which owns Congress, would rather sell you Paxil, Zoloft, Xanax and other additive drugs, than allow you to grow a plant in your home without some of the profits going into their coffers. This policy is ludicrous. It has surely contributed to our dependency on foreign energy sources. Our policies have other countries literally laughing at our stupidity, most notably Canada, as well as several European nations (both Eastern and Western). You would not know this by paying attention to U.S. media sources though, as they tend not to elaborate on who is laughing at the United States this week. Please people, let's stop the rhetoric and start thinking about how we can truly become self-sufficient.
With that I say good-bye and good luck.
All the best,
Andrew Lahde


by Matthew Malone

NZZ: BP hat Risiken nicht geprüft und Personal nicht über Risiken informiert.

22. Juni 2011, 16:45, NZZ Online

Parteigutachten zur Erdölkatastrophe

Transocean führt Ölpest im Golf von Mexiko auf Fehler von BP zurück

Die brennende Ölplattform «Deepwater Horizon». (Bild: Reuters)Zoom

Die brennende Ölplattform «Deepwater Horizon». (Bild: Reuters)

Der amerikanische Tiefsee-Bohrkonzern Transocean (mit Hauptsitz in Zug) versucht erneut, sich zu rechtfertigen. In einem neuen Bericht weist er die Schuld an der Erdölkatastrophe im Golf von Mexiko dem britischen Konzern BP zu.

(sda) Ein Bericht des Tiefsee-Bohrkonzerns Transocean zur Ölkatastrophe im Golf von Mexiko schiebt den schwarzen Peter dem Energiekonzern BP zu: Eine Reihe von Fehlentscheiden, viele davon von BP, hätten zur Explosion auf der Ölplattform «Deepwater Horizon» geführt. Transocean hatte den britischen Konzern BP schon zu früheren Zeitpunkten für die Katastrophe verantwortlich gemacht. BP hatte die Ölplattform von Transocean geleast.

In dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht macht das Unternehmen mit Steuersitz in Zug einen Hauptgrund für die Katastrophe aus: BP habe gewusst, dass das Zeitfenster, um geologisch sichere Bohrungen auf der Plattform vorzunehmen, immer kleiner wurde. Dieses Wissen habe in den zwei Wochen vor der Explosion am 20. April vergangenen Jahres zu verschiedenen Entscheiden geführt, durch die die Katastrophe ermöglicht worden sei.

Transocean kritisiert unter anderem den Umgang mit Risiken: BP habe die Risiken zu wenig sorgfältig geprüft und das Personal nicht ausreichend über die Risiken informiert. Bemängelt wird im Bericht auch die Bohrlochkonzeption und -konstruktion sowie die Prozesssicherheit.

Klage und Gegenklage

Transocean betont, dass das Unternehmen mit diesem internen Bericht niemanden juristisch für die Katastrophe verantwortlich mache. Der Rechtsstreit zwischen den beiden Unternehmen ist aber bereits im Gang: BP reichte im letzten April in den USA eine Klage gegen Transocean ein. Transocean reagierte mit einer Gegenklage.

Das Ölserviceunternehmen Weatherford, welches den Steuersitz ebenfalls in Zug hat, hat sich kürzlich mit BP geeinigt. Es zahlte 75 Mio. Dollar in einen Entschädigungsfonds. Im Gegenzug verzichtete der britische Konzern auf gewisse Forderungen.

Die «Deepwater Horizon» explodierte am 20. April 2010. 11 Arbeiter starben. 780 Millionen Liter Rohöl strömten ins Meer, bis die Quelle in 1500 Metern Tiefe im August 2010 geschlossen werden konnte. 48'000 Menschen kämpften gegen das Öl, das 1000 Kilometer Küste verschmutzte.

HB: Erfolg für Merz bei WestLB Aufspaltung, profitable Teile gehen an seine HSBC, Schulden an Land und Bund

Umbau: WestLB wird aufgespalten

Die Verhandlungen zur Zukunft der WestLB waren erfolgreich: Bund, Länder und Sparkassen haben sich darauf geeinigt, die nordrhein-westfälische Landesbank aufzuspalten. Nun muss das Konzept der EU vorgelegt werden.

Die angeschlagene WestLB wird in ihre Einzelteile zerlegt. Quelle: dpa
Die angeschlagene WestLB wird in ihre Einzelteile zerlegt. Quelle: dpa

Berlin/DüsseldorfDas Kapitel WestLB steht vor dem Ende. Das einstige Flaggschiff der deutschen Landesbanken soll nach Plänen des Bundes und der Eigner, dem Land NRW und den Sparkassen, aufgespalten werden. Eine Einigung auf ein entsprechendes Modell sei am Donnerstagabend erzielt worden, sagte der nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert Walter-Borjans. „Wir haben in den Verhandlungen ein ausgewogenes Konzept mit einer fairen Lastenteilung zwischen Sparkassen und Land erreicht, an dem auch der Bund beteiligt ist.“ Die Pläne, denen der NRW-Landtag und die Gremien der NRW-Sparkassenverbände noch zustimmen müssen, sollen nun bis Donnerstag der EU-Kommission überstellt werden. Billigt die EU-Kommission das Aufspaltungsmodell nicht, droht der WestLB die Abwicklung.

Aus der einstmals stolzen Landesbank soll nach dem Modell eine Verbundbank für die Sparkassen hervorgehen. Eine „RestLB“ soll zudem Service-Leistungen für die EAA genannte Bad Bank erbringen, in die milliardenschwere Risikopapiere der WestLB ausgelagert wurden, sowie die Verbundbank erbringen.

Die Verbundbank soll den Plänen zufolge bei einer Bilanzsumme von bis zu 45 Milliarden Euro rund 400 und die „RestLB“ rund 1000 Beschäftigte haben. Die übrigen Teile der Bank sollen verkauft - für das Geschäft mit Firmenkunden und strukturierten Finanzierungen hat etwa HSBC Trinkaus ("Wo der mit der Abwicklung der WestLB beauftragte Friedrich Merz im Aufsichtsrat sitzt.") Interesse angemeldet - oder an die EAA angedockt werden. Die Verbundbank soll in das Eigentum der Sparkassen übergehen, bei der „RestLB“ ist den Kreisen zufolge das Land am Zug.


Walter-Borjans zufolge bleibt auch der Bund engagiert, der drei Milliarden Euro in die WestLB eingebracht hat. Das Land kann Finanzkreisen zufolge zudem darauf hoffen, mögliche Gewinne aus der EAA der „RestLB“ zugute kommen sollen. Darauf verständigten sich die Parteien am Abend und räumten damit einen letzten Stolperstein aus dem Weg.

Die Brüsseler Wettbewerbshüter fordern einen drastischen Umbau der WestLB, deren Überleben in der Vergangenheit mit öffentlichen Garantien und Beihilfen gesichert werden musste. Überzeugt sie das Konzept nicht, könnten sie anordnen, dass Beihilfen von der Bank zurückgezahlt werden müssen und öffentliche Garantien gestrichen werden - die WestLB würde dies wohl nicht überleben.

Der Betriebsrat der WestLB fürchtet bei einer Umsetzung des Aufspaltungsmodells einen Kahlschlag und fordert einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen und eine Sicherung aller Standorte. Die WestLB-Mitarbeiter haben in den vergangenen Wochen immer wieder für ihre Arbeitsplätze demonstriert - zuletzt am Mittwoch vor dem Landtag in Düsseldorf. Bei der drittgrößten deutschen Landesbank sind noch rund 4500 Menschen beschäftigt.

Montag, 20. Juni 2011

Zeit: ie Helmut Schmidt Herausgeber der ZEIT wurde

Helmut Schmidt Vom Kanzleramt ins Pressehaus

Wie Helmut Schmidt Herausgeber der ZEIT wurde. Ein Auszug aus dem neuen Buch.

Um ein Haar wäre Helmut Schmidt 1949 Journalist geworden. Nachdem er im Juni sein Examen als Diplomvolkswirt bestanden hatte, dachte er sich einige Zeitungsartikel aus, weil er hoffte, beim Hamburger Echo Beschäftigung zu finden. In dem vom Bombenkrieg ziemlich mitgenommenen Pressehaus am Speersort residierten damals neben dem Echo auch die Morgenpost, der Spiegel die ZEIT, der stern und die Zeitschrift Wild und Hund, die sich zunächst alle eine Rotationspresse teilten. Aber es wurde nichts aus Schmidts Vorhaben, weil die Zeitung ihn nicht haben wollte. So ging er zuerst in die Verwaltung der Hansestadt, dann in die Politik. Es dauerte vierunddreißig Jahre, bis er schließlich doch noch im Pressehaus landete.

Dass der Altbundeskanzler zur ZEIT kam,ist einem Geniestreich von Gerd Bucerius zu verdanken, dem Gründer und Inhaber des Blattes. Im Sommer 1982 neigte sich die achtjährige Amtszeit des Bundeskanzlers Helmut Schmidt unübersehbar ihrem Ende zu. Die sozialliberale Koalition lag in Agonie. Auf entscheidenden Politikfeldern hatte der Kanzler Probleme mit der eigenen Partei. Bucerius, von 1949 bis 1962 Bundestagsabgeordneter der CDU, sah das Ende der sozialliberalen Koalition voraus; den Rücktritt des Kanzlers hielt er für möglich. Im Sommer 1982 bereits fragte er den ehemaligen Bundesbankpräsidenten Karl Klasen, mit dem beide befreundet waren, ob es vorstellbar sei, Helmut Schmidt als ZEIT- Herausgeber neben Marion Gräfin Dönhoff zu gewinnen.

Es erwies sich nicht nur als vorstellbar, sondern als machbar. Am 1. Oktober 1982 wurde der Bundeskanzler Helmut Schmidt per konstruktivem Misstrauen abgewählt, am 9. Oktober schon saß Bucerius bei ihm am Neubergerweg in Hamburg-Langenhorn. Es war das erste einer Reihe von Gesprächen, teils auf dem gelben Sofa im Bucerius-Büro, teils im Neubergerweg, einmal auch auf einem – zufälligerweise gemeinsamen – Flug nach Tokio. Dabei zimmerten sie eine Basis für die Zusammenarbeit.

Freilich kamen dem Verleger zwischendurch doch immer wieder Bedenken, zumal als die SPD Helmut Schmidt für die Bundestagswahlen im März 1983 ein weiteres Mal die Spitzenkandidatur antrug und er vier Wochen lang mit der Frage rang, ob er sich nicht erneut in die Pflicht nehmen lassen müsse. Zwar erteilte er seiner Partei Ende Oktober eine Absage; zu tief war der Riss, der ihn von großen Teilen der SPD trennte. Auch erklärte er Bucerius, er wolle sich als Elder Statesman in der aktiven Politik beschränken, seinen Wahlkreis verteidigen, im Jahr eine, vielleicht zwei Bundestagsreden halten und im Übrigen aus der Parteispitze ausscheiden. Doch als der ZEIT- Inhaber erfuhr, dass Schmidt zehn Wahlkampfreden zu halten gedachte, schreckte er zurück. »Mit Marion Dönhoff war ich mir sofort einig«, schrieb er im Dezember an Schmidt: »Das waren zehn Reden zu viel. Schade, wir hatten uns auf die Zusammenarbeit gefreut; richtiger: uns viel davon versprochen.«

Bucerius übertrieb die ablehnende Haltung der Gräfin bei Weitem। Zusammen mit dem Chefredakteur setzte die Herausgeberin vielmehr alles daran, Bucerius seine Zweifel auszureden. Doch der Verleger tat sich schwer mit seiner Entscheidung. Er schob sie vor sich her, und wie so oft in schwierigen Situationen flüchtete er sich in eine Angina. Am 17. Dezember schrieb er an Schmidt: »Eine fiebrige Halsentzündung hat mich wieder überfallen. Nach meiner Erfahrung bin ich Sonntag noch nicht wieder so hergestellt, daß ich mit klaren Gedanken verbindliche Abreden treffen kann. Vor allem geht es mir darum, Ihre Zukunftspläne zu erfahren und zu sehen, ob sie mit unseren Erfordernissen übereinstimmen. […] Der Aufschub tut mir leid. Übrigens fliegen wir wohl in derselben Maschine nach Tokio.«

Auf diesem Flug müssen die beiden manches geklärt haben. Letztlich war es dann wohl die Überzeugungskraft von Karl Klasen, die den Verleger dazu brachte, es trotz all seiner Bedenken zu versuchen. Am 31. Dezember 1982 schickte Bucerius dem in der Casa de los Musicos von Justus Frantz und Christoph Eschenbach auf Gran Canaria urlaubenden Bundeskanzler a. D. sein Angebot. »Lieber Herr Schmidt«, schrieb er, »darf ich Ihnen nach neuen Gesprächen mit Gräfin Dönhoff und Dr. Sommer meinen Vorschlag machen und begründen?« Die Begründung nahm sich eher merkwürdig aus – Bucerius war wohl der Einzige im Lande, der bei den bevorstehenden Bundestagswahlen einen Sieg der Sozialdemokraten für möglich hielt. Doch die Job-Offerte war eindeutig: »Einer im (dank Ihrer Hilfe: furiosen) Bundestagswahlkampf triumphierenden SPD kann man nicht außerdem noch als Trophäe die ZEIT mitgeben. DIE ZEIT geht mit dem Sieger, würde es dann heißen. Das wäre gegen die Tradition des Blattes. Bleibt aber eine CDU-Regierung (vielleicht mit der FDP), dann wäre es die Tradition der ZEIT, dem Gegner eine Plattform zu bieten, zum Beispiel als Herausgeber. Das also ist mein Vorschlag. Aufgabe der Herausgeber: Verlag und Redaktion zu beraten

Nach der Bundestagswahl schlug Schmidt ein. Konkretes wurde nicht vereinbart. Lose war von »vier tragenden Artikeln im Jahr« die Rede. Zimmer plus Vorzimmer wurden im Pressehaus eingeplant; es solle »nicht repräsentativ« sein, hatte Schmidt gesagt. Ums Geld ging es ihm nicht, denn er war sich sicher, dass er mit Büchern und Vorträgen genug verdienen würde. Das gleiche Gehalt wie die Gräfin war seine Vorstellung; am ersten Zahltag ging ihm allerdings auf, wie bescheiden die Löhnung war und blieb. Ein schriftlicher Vertrag wurde nicht geschlossen – übrigens bis zuletzt nicht; ein Handschlag reicht unter Hanseaten noch immer aus.

Es war ein Coup für Bucerius, dass Helmut Schmidt nach der Wahlniederlage der SPD am 6. März 1983 Anfang Mai in die Führungsetage der ZEIT einzog, in das 16 Quadratmeter große Zimmer 605 im Pressehaus am Speersort. Dort residierte er bis 1995. Nach dem Tod des Verlegers bezog er ein paar Türen weiter im sechsten Stock dessen – auch nicht viel größeres – Eckbüro. Seitdem sitzt er dort zwischen prall gefüllten Bücherwänden an einem schlichten weißen Resopalschreibtisch. Originalkarikaturen erinnern an die Kanzlerzeit. Ein kleiner Konferenztisch und eine braune Sofaecke ergänzen die Einrichtung. Die Anspruchslosigkeit des Mobiliars wird durch den grandiosen Ausblick über die Hansestadt wettgemacht. Die Türme von vier Kirchen – St. Katharinen, St. Nikolai, St. Michaelis, St. Petri – stechen in den Hamburger Himmel, dazu der Rathausturm. Auf der anderen Seite fällt der Blick auf die Speicherstadt, die Kräne des Hafens und die im Wachsen befindliche Elbphilharmonie.

Das Panoramazimmer über den Dächern Hamburgs wurde Helmut Schmidt zur publizistischen Heimstatt und Werkstatt.


Theo Sommer: Unser Schmidt

Der Staatsmann und der Publizist; Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2010; 416 S., 22,- €

BAZ: Lybien Krieg bringt FR erste Erfolge im Rüstungsgeschäft

Russland unterzeichnet umstrittenen Rüstungsdeal

Aktualisiert am 17.06.2011 2 Kommentare

Russland unterzeichnete heute den Rüstungsdeal für zwei französische Kriegsschiffe. Der Kaufpreis der Mistral-Schiffe knackt die Milliarden-Grenze.

Neu auch für russische Streitkräfte in Einsatz: Das französische Kriegsschiff Mistral im Hafen von St. Petersburg. (Archivbild)

Neu auch für russische Streitkräfte in Einsatz: Das französische Kriegsschiff Mistral im Hafen von St. Petersburg. (Archivbild)
Bild: Keystone

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Erfolgreicher Abschluss eines umstrittenen Rüstungsdeals: Nach jahrelangen Verhandlungen hat Russland heute den Kaufvertrag für zwei französische Kriegsschiffe vom Typ Mistral unterzeichnet.

Vertreter des russischen Unternehmens Rosoboronexport und des französischen Herstellers DCNS setzten in Anwesenheit des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew in St. Petersburg ihre Unterschrift unter den Vertrag.

Kaufpreis beträgt gut 1,1 Milliarden Euro

Der französische Aussenhandelsstaatssekretär Pierre Lellouche sprach von einer «geschichtlich und psychologisch neuen Seite», die damit aufgeschlagen werde. Den Kaufpreis gab Lellouche mit gut 1,1 Milliarden Euro an.

Russland hatte Ende Mai zugesagt, insgesamt vier der französischen Helikopterträger zu kaufen. Zwei davon soll Frankreich liefern, die anderen beiden - für die es einen gesonderten Vertrag geben wird - sollen in Russland gebaut werden.

Schiff fasst bis zu 900 Soldaten

Moskau hatte seit 2009 mit Paris über den Rüstungsdeal verhandelt und dabei auch verlangt, dass Frankreich technisches Knowhow weitergibt. Die 200 Meter langen «Mistral»-Schiffe können bis zu 900 Soldaten, sechs Helikopter, 13 Panzer sowie 100 weitere Fahrzeuge transportieren.

Es ist das erste Mal, dass ein Nato-Staat derartige Rüstungsgüter an Moskau verkauft. Das Geschäft wurde sowohl von den USA als auch von den russischen Nachbarn kritisiert.

(mrs/sda)

Erstellt: 17.06.2011, 18:12 उहर

2 Kommentare

Martin Lienert

18.06.2011, 07:26 Uhr
Melden

Wieso kritisiert die USA dieses Geschaeft?


Daniel Berg

17.06.2011, 18:27 Uhr
Melden
Die Russen wollten diesen deal unbedingt weil sie dadurch an top technologie und baupläne für so ein hoch modernes kriegsschiff kommen,den Franzosen geht es glaub mehr ums geld als um die konsequenzen von diesem kauf

Der Konstruktionsfehler des Euro

Von Luciano Ferrari. Aktualisiert am 18.06.2011

Der Beschluss, die Banken an der Sanierung Griechenlands zu beteiligen, hilft nicht wirklich zur Lösung des eigentlichen Konstruktionsfehlers der Währungsunion. Ein Kommentar von Luciano Ferrari

Was für ein schönes Bild: die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy in trauter Einigkeit und Entschlossenheit. Sarkozy willigte ein, die französischen Banken als Hauptgläubigerinnen des bankrotten griechischen Staats an dessen Sanierung zu beteiligen; Merkel wiederum stimmte zu, die Banken nicht zu verpflichten, sondern es ihnen zu überlassen, ob sie sich freiwillig an der Schuldenerstreckung beteiligen wollen. Prompt machte der Euro gestern an den Devisenbörsen gegenüber dem Franken einen kleinen Freudensprung. Ist also endlich der Ausweg aus der Eurokrise gefunden?

Schön wärs. Das Eurodrama geht weiter. Merkel und Sarkozy haben nur eine kleine Etappe auf dem steilen Weg hin zu einer möglichen Rettung der Einheitswährung erreicht. Um zu begreifen, wie ernst die Lage nach wie vor ist, muss man kein Finanzgenie sein. Wer schon einmal einen Kleinkredit oder eine Hypothek aufgenommen hat, kann ermessen, was es heisst, Schuldzinsen in der Höhe von 18 oder gar 30 Prozent zu bedienen. Das sind die Raten, zu denen Athen derzeit Geld leihen muss: Diese Woche erreichten die Renditen für zehnjährige griechische Staatsanleihen den Rekordwert von über 18 Prozent; zweijährige Obligationen rentierten mit über 30 Prozent. Unter solchen Bedingungen fällt es jedem schwer, sich aus dem Schuldensumpf zu befreien.

Das Vertrauen ist gering

Das Kernproblem der Eurokrise lässt sich gut an diesen Renditen darstellen: Der Vergleich mit Deutschland zeigt nämlich, wie gering das Vertrauen in die griechischen Politiker ist, dass sie den «Stall» wieder in Ordnung bringen. Für zehnjährige deutsche Staatsanleihen zahlt Berlin derzeit nur 2,9 Prozent Zins. Würde Deutschland das Geld für die griechischen Freunde am Kapitalmarkt aufnehmen und es nach Athen überweisen, würden die Griechen sechsmal weniger Zins zahlen. Doch die Idee, sogenannte Eurobonds einzuführen, also Anleihen, die von der Gruppe aller Euroländer garantiert würden, haben Deutschland und andere finanzstarke Staaten abgelehnt.Denn man will zwar in einer Währungsunion im Guten wie im Bösen aneinander festgekettet bleiben, aber nicht in formeller Art und Weise. Jeder Eurostaat soll vielmehr weiterhin die Verantwortung für die eigene Staatskasse und Wirtschaftspolitik behalten. Rettungsschirme und Zahlungshilfen gibt es nur gegen harte Spar- und Reformauflagen.

Anleger werden verunsichert

Und weil es keine zentrale Institution gibt, die eine verantwortungsvolle nationale Haushaltsführung und Wirtschaftspolitik durchsetzt, braucht es immer wieder neue Treffen von Merkel und Sarkozy, der Euro-Finanzminister, der Staats- und Regierungschefs, um Länder zu retten, die auf die schiefe Ebene geraten sind. Die Anleger aber werden durch diesen Konferenzreigen verunsichert und angestachelt zugleich. Wie sicher sind griechische Staatsanleihen noch?, fragen sie sich. Wird Deutschland dem neuen Rettungsschirm zustimmen? Welchem Land geht als Nächstem finanziell die Luft aus? Weil die Eurokonstruktion keine mit umfassenden Kompetenzen ausgestattete Wirtschaftsregierung hat, testen die Märkte die Zahlungsfähigkeit der einzelnen Regierungen, zwingen ihnen Sparprogramme auf, spielen sie die nationalen Animositäten gegeneinander aus.

Das alles begleitet von einem Chor von Euro-skeptischen Ökonomen, die etwa genüsslich nach einer Wiedereinführung der Drachme rufen. Wohl wissend, dass dies Griechenland nur in eine noch tiefere Katastrophe stürzen würde. Und deshalb ist in diesen unsicheren Zeiten nur eines gewiss: Solange sich an dieser institutionellen Schwachstelle der Währungsunion nichts ändert, wird das Eurodrama weitergehen. (Tages-Anzeiger)

Erstellt: 18.06.2011, 17:36 Uhr

BAZ:Syrien:Kleine Gruppe infiltriert friedliche Proteste

Assad macht Saboteure für Krise verantwortlich


Syriens Präsident Bashar Assad verteidigt in einer Fernsehansprache sein Regime. Eine kleine Gruppe von Personen würden die friedlichen Proteste infiltrieren und grossen Schaden anrichten, sagt er.

Spricht zu seinem Volk: Bashar Assad.

Spricht zu seinem Volk: Bashar Assad.
Bild: AFP

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Der syrische Präsident Bashar Assad hat Saboteure für die Gewalt im Land verantwortlich gemacht. Assad erklärte in einer Rede, diese Saboteure seien nur eine kleine Gruppe. Sie hätten jedoch bereits grossen Schaden angerichtet und die friedlichen Proteste infiltriert.

Es war erst Assads dritte Rede an das Volk seit Beginn der Proteste im März. Die Opposition fordert den Rücktritt Assads und seiner Minister. Das Regime versucht, den Aufstand niederzuschlagen.

Bisher 1400 Tote

Seit Monaten gehen Hunderttausende Syrer für mehr Demokratie und gegen Assad auf die Strasse. Menschenrechtsgruppen zufolge wurden bisher etwa 1400 Menschen getötet. Die Regierungstruppen setzten nach Oppositionsangaben auch am Wochenende ihre Strafexpedition im Nordwesten des Landes fort.

Die Streitkräfte belagerten nach Angaben von Regimegegnern mehrere Orte. Soldaten seien am Samstag in das Dorf Badama an der türkischen Grenze eingerückt, berichteten Oppositions-Websites. Es sei willkürlich auf Häuser geschossen worden. Mindestens 20 Bewohner seien verletzt worden.

Fluchtweg abgeschnitten

Die Aktion ist Teil der Strafexpedition gegen Regimegegner und Deserteure in der Provinz Idlib. Mehr als 10'500 Bewohner der Region sind in den letzten zehn Tagen über die nahe Grenze in die Türkei geflohen, darunter rund 5300 Kinder, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag berichtete.

Mit der Einnahme Badamas könnte den Menschen der Fluchtweg in das nördliche Nachbarland künftig abgeschnitten werden, befürchten Menschenrechtsaktivisten. (miw/dapd)

Erstellt: 20.06.2011, 11:50 Uhr