Montag, 12. Juli 2010

HB: Lybischer Frachter weicht nicht vom Kurs ab

Ein lybisches Frachtschiff hält Kurs auf den Gazastreifen.   Quelle: dpaLupe

Ein lybisches Frachtschiff hält Kurs auf den Gazastreifen. Quelle: dpa

JERUSALEM HB. „Wir werden unsere Richtung nicht ändern“, sagte ein Vertreter der Gaddafi-Stiftung am Sonntag. Israels Verteidigungsminister Ehud Barak nannte den neuen Versuch, die Blockade zu durchbrechen, eine „überflüssige Provokation“.

Das unter moldauischer Flagge fahrende Schiff „Amalthea“ der Gaddafi-Stiftung hatte am Samstagabend den griechischen Hafen Lavrio 60 Kilometer südöstlich von Athen verlassen. Am frühen Sonntagnachmittag war es „in der Nähe“ der Mittelmeerinsel Kreta, wie Stiftungsvertreter Maschallah Zwei sagte. In den Hafen von Gaza werde der Frachter vermutlich in zwei Tagen einlaufen

.

Das Schiff hat nach Angaben der Gaddafi-Stiftung 2 000 Tonnen Medikamente und Nahrungsmittel geladen. An Bord sind demnach 21 Menschen, darunter zwölf Besatzungsmitglieder. An der Spitze der Gaddafi-Stiftung steht der Sohn des libyschen Machthabers Muammar el Gaddafi, Seif el Islam Gaddafi.

Barak riet den Organisatoren, den Frachter in die Häfen im israelischen Aschdod oder ägyptischen El Arisch einlaufen zu lassen. Von dort könnten die Waren nach einer Sicherheitskontrolle in das Palästinensergebiet weitergeleitet werden. Ein Armeesprecher sagte, die israelische Marine sei „auf der Hut“ und verfolge die Route des Schiffes aufmerksam.

In einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte die israelische UN-Botschafterin Gabriela Schalev die internationale Gemeinschaft am Samstag aufgefordert, die libysche Hilfslieferung zu verhindern. Israel behalte sich sein Recht vor, das Schiff an der Verletzung der Blockade des Gazastreifens zu hindern.

Israel hatte zunächst erklärt, eine direkte Lieferung der libyschen Hilfen nach Gaza auf diplomatischem Wege gestoppt zu haben. Demnach hatte der israelische Außenminister Avigdor Lieberman in den vergangenen Tagen wiederholt mit seinen Kollegen aus Griechenland und Moldau über den Frachter gesprochen. Die Regierung in Athen ließ sich von Libyen dann offenbar zusichern, dass das Schiff der Gaddafi-Stiftung Kurs auf den ägyptischen Hafen El Arisch nimmt.

Israel befürchtet, dass Waffenlieferungen an radikale Palästinenser als Hilfen getarnt sein könnten. Ende Mai hatten israelische Spezialkräfte in internationalen Gewässern eine Hilfsflotte für den Gazastreifen gewaltsam gestoppt, dabei waren neun Türken ums Leben gekommen("aka aus politischen Motiven ermordert"). Der Angriff wurde international scharf verurteilt. Unter internationalem Druck lockerte Israel die Blockade des Küstenstreifens und erlaubt("??aha ??-offensichtlich nicht, weil ja genau jetzt das nächste Schiff mit Waffengewalt bedroht wird") nun die Einfuhr von zivilen Gütern.(" aber keine Medikamente und Nahrungsmittel oder warum soll das Einlaufen in den Gaza Hafen verhindert werrden?")

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