Montag, 2. Mai 2011

TLX: Haben die USA den libyschen Coup inszeniert?

Augenzeugen erheben ihre Stimmen: Haben die USA den libyschen Coup inszeniert?


Christoph R. Hörstel

Übersetzt von Einar Schlereth

Einige internationale Medien haben bereits die Öffentlichkeit über einen ernsten und wohlbegründeten Verdacht informiert, dass die libysche Erhebung „sehr wohl ein inszenierter Coup sein könnte“. Abgesehen von der strategischen Jagd nach dem Zugang zu Erdöl und Gas, die von den USA seit 70 Jahren geführt wird, müssen ein paar Tatsachen in Betracht gezogen werden: Zwei Augenzeugen in Italien sind dabei mitzuhelfen, den von den USA orchestrierten und von der NATO unterstützten Staatsstreich in Libyen aufzudecken.

Das Telefon des Autors klingelte am Freitag Abend – aber es dauerte, bis er antworten konnte. Als er zurückruft, erscheint ein Nummer in Italien auf dem Display. Bald antwortet eine freundliche Stimme auf Deutsch, und im Bruchteil einer Sekunde ist klar, dass die Suche der vergangenen drei Wochen nach Augenzeugen von Erfolg gekrönt sein könnte. Er hatte bereits einen sensationellen Leserbrief an die angesehene deutsche Tageszeitung FAZ (Tehran Times berichtete) geschrieben.

Der Herr erzählt erneut eine vollständigere Version seiner Zeilen in der FAZ:
Er hält sich oft in der kleinen toskanischen Stadt Grosseto auf, nahe einer Luftwaffenbasis. Da er seit langem ein Interesse an Flugzeugen habe, verbringe er oft seine Zeit an der Landebahn der Basis und beobachte die schnittigen Kampfflugzeuge beim steilen Start und ihrer Landung. Aber Ende Januar oder Anfang Februar tauchten sechs oder acht dänische F-16 plus 150 Mann Bodenpersonal auf – zum ersten Mal in den etwa 12 Jahren nach der Erinnerung des Zeugen. Und das war nicht einfach eine Show. Die dänische Staffel hatte ein erstaunliches Übungsprogramm – sie startete am frühen Morgen und kam erst spät abends zurück.

Wie es jeder getan hätte, fragte der Zeuge seinen Freund, einen Wächter auf der Basis, was um Himmels Willen die Dänen in Norditalien zu suchen hätten. Aber die Anwort war irgendwie unbefriedigend, da sie damals keinen Sinn machte. Der alte Kumpel sagte: „Sie trainieren für Libyen!“ Libyen? Warum Libyen? Das Land war seit 2003 zum Westen freundlich eingestellt, hatte eine besondere Beziehung zu Italien und schien in kein ausländisches Abenteuer verwickelt zu sein. Doch Anfang März, gute zwei Wochen vor der Resolution 1973 des Sicherheitsrates, die die NATO ermächtigte, eine no-fly-Zone über Libyen durchzusetzen, um die Zivilbevölkerung vor dem angeblichen Massenmörder Gaddafi zu schützen, verschwand die dänische Staffel aus Grosseto, erzählt der Zeuge.

Und eines Abends vor dem Fernseher sah er zu seiner großen Überraschung einen Bericht über die sechs dänischen F-16, die auf der Luftwaffenbasis Sigonella in Süditalien stationiert waren, wie sie am Krieg der NATO gegen Libyen teilnahmen. „Ich wurde sehr wütend“, erinnert sich der Mann, „da mir klar war, dass die NATO es nur auf Gaddafis Öl abgesehen habe. Alle anderen Geschichten sind nur das übliche Vertuschen. Und ich glaube nicht an Zufälle. Ich kann auch nicht annehmen, dass jene F-16 zurück nach Dänemark flogen, nur um zwei Wochen später nach Italien zurückzukehren. Und was ist mit den 150 Mann Bodenpersonal? Ich denke, dass sie alle rechtzeitig für den Angriff auch nach Sigonella verfrachtet wurden.“

Diese Information stimmt mit der Zeittafel des libyschen „Aufstands“ überein, die für alle Analytiker der Welt, von Süd- und Zentralamerika bis Asien, ein nur zu bekanntes Muster aufweist.
Der dänische Militärattaché in Berlin, Oberst Claus Wessel-Tolvig, hat seit zwei Wochen nicht auf die Fragen des Autors geantwortet.

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