Montag, 22. August 2011

BAZ: SVP bietet Geld für Parteiübertritt

SVP bot CVP-Politikern Geld für Parteiübertritt

Aktualisiert am 21.08.2011 202 Kommentare
Erstmals erzählen CVP-Politiker öffentlich, wie ihnen die SVP einen Übertritt schmackhaft machen wollte. Das Angebot: Geld und Unterstützung beim politischen Aufstieg.
Meist beginnt alles mit einem lockeren Spruch: SVP-Präsident Toni Brunner.
Meist beginnt alles mit einem lockeren Spruch: SVP-Präsident Toni Brunner.
Bild: Keystone
Geld und Karriere-Förderung: Das habe ihnen die SVP in Gesprächen angeboten, erzählen zwei CVP-Politiker erstmals öffentlich in der Zeitung «Sonntag». Beide lehnten ab. Emmanuel Kilchenmann (31), Freiburger CVP-Nachwuchshoffnung, wurde von der SVP geködert. Mit Geld. Das bestätigt er: «Man sagte mir, ich würde stark gefördert, sowohl finanziell wie auch beim Aufstieg in meiner politischen Karriere.»
Die Freiburger SVP-Vertreter hätten ihm gesagt, die SVP sei «national eine viel grössere und potentere Maschine als die CVP und fördere die Karrierechancen der 25- bis 40 jährigen besser». Kilchenmann ist national unbekannt. Er ist Vorstandsmitglied der CVP Freiburg und Zentralpräsident des Schweizerischen Studentenvereins, hat Wirtschaft und Recht studiert. «Eine Zahl wurde keine genannt, weil ich absagte», so Kilchenmann. «Aber es war klar, dass es finanzielle Aspekte gab. Mich kann man allerdings nicht kaufen. Ich verrate meine Werte nicht.»
Erfolgreiche Abwerbungen?
Erfolgreicher verliefen die Verhandlungen mit Nationalrat Thomas Müller (SG), der Anfangs Jahr von der CVP zur SVP wechselte. Auch hier soll Geld im Spiel gewesen sein. Die SVP habe Müller vor dem Wechsel angeboten, seinen Wahlkampf zu finanzieren, zitiert der «Sonntag» eine «bestens informierte Quelle». Müller selbst dementiert dies entschieden.
Meist beginnt alles mit einem lockeren Spruch beim Bier, am Apéro. «Du würdest gut zu uns passen», hörte auch CVP-Nationalrat Markus Zemp (AG). Genau wie CVP-Wahlkampfleiter Gerhard Pfister (ZG). Und offenbar auch CVP-Nationalrat Pius Segmüller (LU). Stehen die Signale auf Übertritt, beginnen ernsthafte Gespräche. Gerüchten zufolge haben solche sowohl mit Zemp wie mit Pfister stattgefunden. Aus SVP-Insider-Kreisen heisst es gar, man habe Pfister ein Ständerats-Mandat angeboten. Zemp wie Pfister dementieren entschieden.
«Wir sorgen für Sie»
Einen Abwerbungs-Versuch hatte auch Elmar Mäder erlebt, als er 1998 als Kommandant der Schweizergarde zurücktrat. Er habe im Bundeshaus zufällig SVP-Nationalrat Rudolf Joder getroffen, erzählt der heutige St. Galler Nationalrats-Kandidat. «Das kurze Gespräch ging darum, was ich beruflich zu tun gedenke. Ich hatte keine konkrete Vorstellung. Joder erklärte, ‹kommen Sie zur SVP, wir sorgen für Sie›.» Mäder gibt gegenüber dem «Sonntag» zu Protokoll, er habe sich gefühlt wie eine politische Hure, die von einem SVP-Freier angebaggert werde.
Für Mäder ist klar: «Die Gesinnung ist kein Kriterium, um in die SVP aufgenommen zu werden. Das Mitglied braucht keine eigene Meinung, denn ‹wir sorgen für Sie› gilt auch in dieser Hinsicht.»
SVP-Präsident Toni Brunner betont gegenüber dem «Sonntag» lediglich, die Darstellung von Zemp und Pfister seien korrekt: «Die SVP geht auf niemanden aktiv zu.» (ami)
Erstellt: 21.08.2011, 12:59 Uhr

Heinz Vogelsang

11:50 Uhr
Melden 3 Empfehlungen
Demnächst BR-Wahl durchs Volk: Wer am meisten Geld in den Topf wirft, wird Bundesratskandidat. Herr Blocher schreibt vor wer es ist. Niemand anders darf gewählt werden. So steht es in den Statuten der SVP. Antworten

Heinrich Mäder

11:36 Uhr
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Aber nachher müssen die Sünnelianbeter zu allem Ja sagen. Und dürfen ja nicht aufmucken oder besser sein als der Vorstand. Drohungen und Erpressungen gehören zum Alltag. Denkt z.B. an den Ausschluss der SVP des Kantons Graubünden. Wie Herr Blocher die Leute erpresst hat. So will er sich in der ganzen Schweiz durchsetzen. Antworten

Peter Müller

11:35 Uhr
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Wieso bloss wundert mich das nicht?? SVP = Totengräber der Schweizer Demokratie. Schweizer wählen SVP = andere Meinung = kein richtiger Schweizer. Entweder Du bist für uns oder Du bist gegen uns. Nur unsere Meinung ist die richtige Meinung, es gibt nur den totalen SVP-Weg. Vordergrund: Stimmenfang mit Fremdenfeindlichkeit; Vordergrund: Politik für den Geldadel. Antworten

Igor Bandalo

11:25 Uhr
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Ich bin - gelinde gesagt - entsetzt. Selbst wenn die Anschuldigungen nur zum Teil stimmen. Ich erwarte eine Untersuchung SVP intern, denn rechtlich ist dagegen nicht vorzugehen. Einzig der Wähler könnte die Partei, die Korruption nicht nur fördert, sondern aktiv betreibt, in unserem System abstrafen. Doch solange sie weiter Sand streuen darf mit ihren Millionen, bleibt das Wunschdenken. Antworten

Roger Wegmüller

11:21 Uhr
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Die SVP ist die unschweizerischte Partei hierzulande. Respekt, Toleranz, Offenheit und Demokratie sind für die Partei Fremdwörter. Werte, die uns Schweizer wichtig sind und uns von anderen Unterscheiden. Antworten

Mauro Cossino

11:15 Uhr
Melden 1 Empfehlung
Sich in eine Partei wählen zu lassen, um dann zu einer anderen zu wechseln hat für mich etwas von 'Schein-Ehe', also Missbrauch. Und wer kennt sich damit am besten aus? Genau! Antworten

Mike Blocher

11:10 Uhr
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Back to the Roots würde ich der SVP empfehlen, denn all die "Böcke", die in den letzten Jahren geschossen wurden, haben die Fronten verhärtet: Fehlerhafte Statistiken bei Abstimmungen, Dr. Blocher lügt Stände und Volk an, Abwahl BR Metzler, Rausschmiss SVP-Graubünden, Schwarzmalerei bezüglich Ausländer dabei geht die Bevölkerung in Europa zurück, masslose Werbung, prall gefüllter Geldbeutel etc. Antworten

Fiorindo Hollenstein

10:52 Uhr
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Nun alles ist käuflich wenn man genug Geld hat. Anscheinend stink auch das fremde Geld der SVP nicht. Antworten

Hp Rick

10:52 Uhr
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Eine P R A L L gefüllte „Kriegskasse“ es ist an der Zeit sich einige ganz Grosse zu angeln Fulvio der Belli, BR Schleier-Anfang, oder ein Ausländer; geradezu ein Schnäppchen Silvio Illusioni (Achtung; bringt sein eigenes Geld mit) also, DIE idealen Verstärkungen auf jeder Position. Und als PEÄR Direktor Georges TUBLjuu Bush jun; der TOTALE Sieg wäre der SVP sicher…???? Antworten

Marcel Zuercher

11:55 Uhr
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Wenn Kommentare wie ihrer die Gegenseitse darstellen sollen, dann weiss ich beim besten Willen nicht, wad waehlen. Niveaumaessig in etwa dieselbe Stufe.

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