Freitag, 4. März 2011

HB:Die zehn größten Hedge Fonds verdienten in der zweiten Jahreshälfte 2010 insgesamt 28 Milliarden Dollar

Buffett, Soros und Co.:Star-Investoren kaufen wieder ein

Sie setzen voll auf eine Erholung der US-Banken - und verdienen dabei mehr als die Banken selbst. Die Strategie birgt aber große Risiken.


von Jörg Hackhausen, Laura de la Motte
Der legendäre Investor Warren Buffett will wieder einkaufen - vor allem in den USA.  Quelle: dpa
Der legendäre Investor Warren Buffett will wieder einkaufen - vor allem in den USA. Quelle: dpa

FrankfurtWarren Buffett juckt es in den Fingern. In einem Brief an seine Aktionäre schrieb der Milliardär, er wolle schon bald auf die Jagd gehen. Das Gewehr sei geladen. Er spricht von „weiteren großen Zukäufen“. Wen er im Visier, lässt er noch nicht durchblicken. In einem Fernsehinterview verriet er aber schon mal, dass er sich in der Heimat umschaut. Es ist wahrscheinlicher, dass die Akquisition "in den USA als anderswo stattfinden wird, aber wir haben sicherlich noch nicht unser letztes internationales Unternehmen gekauft", sagte Buffett bei CNBC.

Damit liegt Buffett voll im Trend. Zuletzt haben große Investoren wieder mehr bei US-Aktien zugegriffen. Sie setzen voll auf eine Erholung der US-Wirtschaft. „Bei den Industrieländern sieht es einfach besser aus“, meint John Praveen, Chef-Investmentstratege bei Prudential International. „Die Inflation ist niedrig, die Zinsen auch, und das Wachstum zieht an.“ Auch Manpreet Gill, Stratege bei Barclays Wealth, hält die Märkte der Industrieländer derzeit für aussichtsreicher. „Eine Menge konjunktureller Überraschungen findet da statt“, sagte der Experte der Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

Welche Aktien George Soros, John Paulson oder Carl Icahn momentan kaufen, verrät ein Blick in Daten der US-Börsenaufsicht SEC, bei der die milliardenschweren Investoren ihre Käufe und Verkäufe melden müssen. Einige Wochen nach Ende jedes Quartals werden diese öffentlich gemacht. Die aktuellsten Zahlen stammen von Ende 2010.

Das Handelsblatt hat den berühmt-berüchtigten Investoren ins Depot geschaut. Was sie verbindet: jede Menge Aktien der Wall-Street-Banken. Zu den Favoriten zählen etwa Citigroup, Bank of America oder Wells Fargo.

Hedge Fonds verdienen mehr als Investmentbanken

Ein besonderes Faible für die Finanzbranche hat beispielsweise Bruce Berkowitz von Fairholme Capital Management. Der Top-Manager verwaltet rund 20 Milliarden Dollar, ein großer Teil davon steckt in Aktien von Banken und Versicherern. Er hält Papiere von American International Group (AIG) im Wert von rund 2,5 Milliarden Dollar. Der Versicherungskonzern war in Folge der Lehman-Pleite ins Straucheln geraten und musste vom Staat gerettet werden. Auch andere Namen, die in der Finanzkrise für Schlagzeilen gesorgt haben, tauchen in seinem Depot auf. Sein Anteil an der Bank of America liegt bei 1,3 Milliarden Dollar, bei der Citigroup sind es 1,1 Milliarden Dollar.

Auch der Hedge-Fonds-Manager John Paulson hat ein spezielles Verhältnis zu den Banken. Er bewies ein gutes Gespür, als er frühzeitig auf den Zusammenbruch des US-Hypothekenmarktes und gegen die Banken wettete. Als die Kurse am Boden lagen, schwenkte er um und kaufte Bankaktien; unter anderem Papiere von Citigroup. Vor kurzem ließ er mitteilen, sein Hedge-Fonds habe mit Citigroup-Aktien in den vergangenen eineinhalb Jahren über eine Milliarde Dollar verdient. Paulson hält nach wie vor einen großen Anteil an Bankaktien, auch wenn er zuletzt etwas reduziert hat.

Und Buffett, der von sich selbst sagt, er kaufe nur, was er versteht, war im Finanzsektor schon immer stark vertreten. An der US-Bank Wells Fargo hält er mehr als zehn Milliarden Dollar, an American Express 6,5 Milliarden Dollar. Außerdem stieg er in der Finanzkrise bei Goldman Sachs ein.

Die Strategie, auf Bankaktien zu setzen, ist riskant. Sollte die Finanzkrise in den USA noch einmal zuschlagen, würde das viele Großinvestoren und Hedge Fonds mit einseitiger Ausrichtung auf dem falschen Fuß erwischen. Dann könnten Finanzpapiere erneut unter die Räder kommen. Momentan sieht es allerdings danach aus, als ginge der Plan auf.

Die Bilanz der großen Investoren kann sich jedenfalls sehen lassen: Die zehn größten Hedge Fonds verdienten in der zweiten Jahreshälfte 2010 insgesamt 28 Milliarden Dollar – zwei Milliarden mehr als die sechs großen Investmentbanken Goldman Sachs, JP Morgan, Citigroup, Morgan Stanley, Barclays und HSBC. Das geht aus neuen Daten der Beratungsfirma LCH Investments hervor. Allein John Paulson machte seine Kunden in diesem Zeitraum um fast sechs Milliarden Dollar reicher.

1 Kommentar:

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